Nova Evropa

KARL KRAUS: ____ZUM EWIGEN FRIEDEN.

»Bei dem traurigen Anblick nicht sowohl der Uebel, die das menschliche Geschlecht aus Nafturursachen dricken, als vielmehr Фегјепшеп, ејсће “die Menschen sich untereinander selbst anthun, erheitert sich doch das Gemiith durch die Aussicht, es kočnne kinftig besser werden; und zwar mit uneigenniizigem \Vohlwollen, wenn wir lingst im Grabe sein und die Frichte, die wir zum Те selbst gesšat haben, nicht einernten werden.«

Nie las ein Blich, uon Thrdnen ibermannt, ein Wort wie dieses von Immanue!l Kant.

Bei Goff, hein Trost des Himmels iberfrifft die heilige Hoffnung dieser Grabesschrif.

Dies Grab ist ein erhabener Verzicht: »Mir wird es finster, und es werde Lichi!«

Fir alles Werden, das am Menschsein Pranht, stirbf der Unsterbliche. Er glaubt und danht.

Ihm hellt den Abschied von dem dunklen Tag,

daB dir noch einst die Sonne scheinen mag.

Durchs Hellentor des Heute und Hienieden verfrauend frđumt er hin zum еилдеп Frieden,

Er sagt es, und die Welt ist wieder wahr, und Goffes Herz erschliePt sich mit »und zwar«.

Urbundlich wird es; nimmt der Glaube Teil, so widerfdhrt euch das verheiBne MHeil.

O reffef aus dem Unheil euch zum Geist, der euch aus euch die guten Wege weist!

Welch eihe Menschheit! Welch ein hehrer Hirt! Weh dem, den der Entfsager nicht beirrt!

Weh, wenn im deutschen Wahn die Welt verschlief das letzte deutsche Wunder, das sie rief!

· Bis an die Sterne reichte einst ein Zwerg. Sein irdisch Reich war nur ein Konigsberg.

Doch iiber jedes Konigs Burg und Wahn

schrift eines Weltalls freuer Untertan.

Sein Wort gebiefet iiber. Schoert und Macht und seine Birgschaft Ist aas Schuld und Nacht.

Und seines Herzens heiliger Morgenrote Blutschande шезсће: дав Мепзећ den Menschen ite.

Im Weltbrand bleibt das Wort ihr eingebrannt: Zum' ewigen Frieden von Immanuel Kant!

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