Orpheus : altgriechische Mysteriengesänge

ausdem Urei stammte; daher auch wohl der»Zweigeborene«; im Indischen heißen die Vögel die »Zweimalgeborenen« (dvija). Als solcher ist er wohl mit dem Phönix und ähnlichen Vorstellungen der personifizierten Zeugungskraft verwandt. — »Erikepaios«, ein unerklärter mystischer Beiname, der auch dem Dionysos beigelegt wurde (Lobeck, Aglaophamus, S. 479). — »Der Leuchtende«, griech. Phanes gilt bei anderen für den Eros, stellt aber ursprünglich das Urlicht dar. Plutarch (dels.etOs.46) gleichtihnnach ZoroasterdemMithrasan,dem man nach anderen Auffassungen auch den Luzifer und Prometheus an die Seite stellte. — Priapus, ein erst seit Hesiod in Griechenland bekannter Gott, der vermutlich auf ägyptische Vorbilder zurückgeht. Er stellt die Urzeugungskraft dar, weshalb auf den ägyptischen Darstellungen der Phallos dreimal so lang dargestellt wird, wie der ganze Körper; die Mimi und „Histriones benutzten dies Motiv auch später noch zu phallischen Darstellungen. Nach ägyptischer Sage das Zeugungsglied des Osiris; Suidas setzt ihn mit Horus gleich. Hier heißt er als Protogonos der Urerzeuger. — Antauges, der Widerschein, ein auch für die Sonne gebräuchlicher Name. S.10. Die Gestirne beeinflußten nach weitverbreiteter Auffassung den Schicksalslaufder Menschen. S.ı1. Helios galtnach weitverbreiteter, alter Vorstellung als ein Auge, und zwar das rechte, des Weltengottes; das linke war der Mond. Als Sohn des Uranos gehört er zu den Titanen. Wegen seiner Eigenschaft als rechtes Auge ist der Osten als rechte Seite gedacht, daher»zurRechtenErzeugerderMorgenröte«; links ist die Seite des. Mondes und der Nacht. Die Horen, die Stunden, sind überhaupt die Genien, die die Zeitabschnitte darstellen; als »Vater der Zeit« ernährt die Sonne natürlich diese. Er sitzt auf dem Sonnenwagen; andere Auffassungen stellen ihn auch alsReiter aufdem Sonnenrosse dar. Seine musikalischen Eigenschaften verdankt er z. T. der Tat-

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