Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

112 III. Grundvorstellungen des Poimandres.

diese astrologischen Systeme in ihrer Mehrzahl tragen, zeigt sich dabei in der Überweisung des Volkes, dem man das odium generis humani vorwarf, an den finsteren Schadengott Saturn.!) Es ist wunderlich, daß man zu der bekannten Stelle des Tacitus (Hist. V 4): alüi honorem eum (die Sabbatfeier) Saturno haberi, seu prineipia religionis tradentibus Idaeis, quos cum Saturno pulsos et conditores gentis accepimus, seu quod de septem sideribus, quis mortales reguntur, altissimo orbe et praecipua potentia stella Saturni feratur?) ac pleraque caelestium viam suam et cursus septenos per numeros commeent®) noch nicht mit der Parallelstelle verbunden hat, die selbst die Lesung mortales erklärt, der Lehre des Basileides (bei Irenaeus I 24,4): eos autem qui posterius caelum continent angelos, quod etiam a nobis videtur, constistituisse ea quae sunt in mundo omnia et partes sibi fecisse terrae et earum, quae super eam sunt, gentium. esse autem prineipem ipsorum eum, qui Iudaeorum putatur esse deus. et quoniam hie suis hominibus, id est Iudaeis, voluit subicere reliquas gentes, reliquos omnes principes contra stetisse et ei contra egisse, quapropter et reliquae resiluerunt gentes eius genli.*)

Die Vorstellung von den sieben Völkern begegnet uns dann

1) Ich glaube mir den Hergang nur so erklären zu können, wenn ich auch zugeben muß, daß jüdische Astrologen diese Festsetzung später angenommen haben (vgl. S. 75). Sie spiegelt zunächst die Auffassung des Judengottes bei den benachbarten Hellenen und zugleich das starke Vordringen des Judentums in der letzten Zeit. Die Gleichsetzung des Judengottes mit Saturn kehrt dann bei Kaiser Julian und in den Lehren der Harraniter wieder (DozyGoeje, Actes du siwieme Congres international des Orientalistes part. II sect. I 350).

2) So Epigenes (Seneca Nat. quaest. VII 4). Varros Quelle (Augustin De civ. dei VII 15) hielt Zeus für stärker, andere Helio\.

3) Daß schon die erste Ansicht (die Verbindung der ’ldaioı und ’lovdaioı) von der Identifizierung des Judengottes mit Kpövoc, also von einer Planetenlehre und der Ordnung der Woche ausgeht, scheint sicher. Die zweite ist von Taeitus kurz dargestellt: die Juden haben sich diesen Stern als Gott erwählt, weil er der mächtigste ist; ihm feiern sie den siebenten Tag, weil die Siebenzahl astrologisch begründet ist.

4) Die Parallelisierung des Gottes und des Volkes tritt noch stärker bei Epiphanius XXIV 2 hervor: &AnAuBevar de Tobc loudalouc eic KÄAnpov alroü‘ Kai Tov alröv bmep AyyeAwv aldadecrepov‘ eEayayeiv de tobc viove IcpanA CE Alyünrou avdadela Bpaxlovoc ToU idlou, did TO elvaı auröv itaulbtepov tWv AAAwv Kal aldadectepov. ÖöBev dia iv avdddeıav autol..... BeßovAeüchaı TöV alröv aurwv Beöv Kadumordkaı TW Yeveı TOD Icpanı mavra Ta dAAa Edyn Kai dia TOÜTO TTAPECKEUAKEVAL TTOAELLOUC.

DIEBE I + —