Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

D. Typen der Köpn xöcuov. 137

lage, welche der bekannten Inschrift von los!) und der von Diodor I 27 verkürzt mitgeteilten Inschrift von Nysa gemeinsam ist, sagt Isis, die Geberin des iepöc Aöyoc, von sich: kai emawdeuenv Uno “Epuoü. Das weist uns also in ptolemäische Zeit.

In vollem Gegensatze hierzu steht in der Mitte der Schöpfungsgeschichte*) eine neue Einleitung und Einkleidung: mpöcexe, TExvov "Npe, Kpuntnc Yüp Eerakoveıc Aewpiac, Mc 6 uev nporarwp Kaunpıc ETUXEV ETTEKOUCAC TTAPG "Epuoü TOU TAVTWY EPYWV UMOUVNUATOYPAPOL, <erW dE) Tapd TOO TAVTWYV TPOYEvVEcTEpPoV Kaunpewc, ÖTOT eue Kar TW Tekeiw ueAavı Eriuncev. VÜV de auTOöc cl top Euoü. Man empfindet sofort, daß der älteste aller Götter, der die Schöpfung miterlebt hat, ihre Geschichte ursprünglich nicht von Hermes gelernt haben darf. Wieder sind zwei Typen roh miteinander verbunden. Nach dem einen ist Kamephis jüngerer @ott und Schüler des Hermes, nach dem anderen ältester @ott und Lehrer der Isis.

Der erste Typus ist eigentlich schon S. 123 besprochen. Von jeher haben die Ägyptologen Kamephis oder Kmephis, bezw. Kmeph mit Kneph verbunden, der nach Plutarch (De Is. et Osir. 21) als der ürevvntoc kai adavaroc Beöc in der Thebais verehrt wurde. Kneph aber ist, wie Sethe®) erwiesen hat, nur ein Beiname des Gottes Amon; seine Bedeutung (Stier seiner Mutter) bezeichnet den Gott in der üblichen Bildersprache als autoyevvnrtoc, „der zuerst geworden, als noch kein Gott geworden war und noch keinem Dinge sein Name erdacht war“, oder, wie Chnum in seiner Offenbarung an König Doser von sich sagt, als „den Schöpfer, der sich selbst geschaffen hat“. Der Kneph-Amon von Theben und Chnubis von Elephantine, ähnlich in den Darstellungen und bald auch im Wesen, sind frühzeitig ineinander übergegangen; Xvoußeı tw kai "Auuwvı sagt die noch der Ptolemäerzeit angehörige Inschrift ©. I. G. 4893), und das Töpferorakel?) dia Tö Tv ’Ayadöov daiuova Kai Kvfipıv eic Meugıv mrenowerden, Mnemosyne 1888 8. 339. Vgl. ferner Brugsch, Rel. d. Äg. 644 und Plutarch, De Is. et Os. 3.

1) ©. I. G. Ins. V 14 (vgl. p. 217); ein eng verwandter Text ist in dem Hymnus von Andros (ebenda 739, aus dem ersten Jahrhundert v. Chr.) benutzt.

2) ». 394, 25 ff. Wachsmuth,

3) Berl. philol. Wochenschr. 1896 S. 1528. Mit dem ’Ayudöc daluwv und Xvoöpıc wird Kunp in dem oben $. 29 angeführten Gebet identifiziert.

4) Vgl. oben 8. 122 A. 2.

5) Wessely, Denkschr. d. K. K. Akad. 1893 S. 3—6. Daß das Schriftehen