Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

54 II. Analyse des Poimandres.

sogenannten Eircerpta ex Theodoto 80: öv yevva N untnp, eic davarov üyeraı Kal eic Köcuov, Öv de Avayevva Xpıcröc, eic Zwiiv uerarideran Koi) eic 'Oydoade.') Christus entrückt ja, nach ihrer Lehre, die Seinen durch die Taufe und Wiedergeburt dem Reich und der Macht der eiuapuevn. So ist die ’Oydodc für Valentinus das himmlische Jerusalem’); und doch wird sie an derselben Stelle zugleich als copia und yn (also Isis), als &yıov mveüuo und schlechthin als küpıoc, jedenfalls also als göttliche Person bezeichnet. Auch dies hat Valentinus einfach aus dem Heidentum übernommen, vgl. den Leydener Papyrus W S. 139, 45 Leem.: &mıyvooc yap tAc BiBAou nv duvauıv Kpüypeıc, W TEKVOV. Evamökeırar yap aurH TO KUpıov Övoua, Ö Ecrıv "Oydoäc Ovoua, 6 TA TAVTa EmTaccwv xal dIO0ıKWY?) TOUTW Yüp ÜMETANCAV Ayyekoı, Üpxaryekoı, daiuovec, dumuöviccan Kai Travra Tü Umö mv Kricıv, und 141, 5: Emävaykec de xprien TW uerdAw Övöuarı, ö Ecrıv ’Oydoac Övouc, 6 TU TAVTa dIOIKWV TU KAT TNV PUcıv.

Die Erklärung gibt eine Inschrift von D£r-el-Bahari aus der Zeit der XXI. Dynastie, die Maspero*) soeben herausgegeben und trefflich erläutert hat. Der Verstorbene, der zum großen Urgott geworden ist, sagt von sich: je swis un qui devient deux, je suis deux qui devient quatre, je suis quatre qui devient huit, je swis un apres celwi-lä. Aus dem Urgott gehen zunächst Schu und Tefnowet hervor, er wird zwei; durch sie werden weiter die vier männlichen Urgötter; sie verdoppeln sich, indem zu jedem sein weibliches Gegenbild hinzutritt. Mit dem Urgott bilden die heiligen Acht dann die Enneade; aber die Acht sind auch als der Leib des Urgottes®) dieser selbst.) Es ist der zweite Typus ägyptischer Götterlehren, in dem immer

1) Vgl. 63: mepi de tiv cuvrelcıav dvaxwpoücı kai altaı (ai yuxai) eic 'Oydodda. So kann in Kap. XIII (XIV) $ 15 von Poimandres, der über den Aufstieg der Seele Vorschriften gibt, vielleicht gesagt werden Oydoddu Becmiceı. 2) Irenaeus IT 5, 3.

3) Über die Gleichsetzung des Namens und der Person des Gottes vel. oben 8. 17. Die Änderungen Dieterichs (Abraxas $. 194) sind überflüssig.

4) Recueil des travauz relatifs a la philologie et ü Varcheologie egyptiennes et assyriennes XXI 196. a

5) Vgl. unten die Inschrift von London 8. 63 ff.

6) Vgl. z.B. den von Brugsch, Reise nach der großen Oase El-Khargeh S. 36 mitgeteilten Text von Gizeh: die Acht sind im tiefen Gewässer des Meeres; sie sind der Sonnengott Re, welcher in seiner eigenen Gestalt dasitzt als greiser Mann,