Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

‘2483 beitſamfkeit, und gemeinſchaftliches Streben nach gemcinſchaftlicher Glüfſeligkeit.

Und bedarf es nun wohl mehr als dieſer Betrachtungen , um es unleugbar zu finden, daß Volksbildung die erſte Grundlage der Glúcffeligkeit eines Staats und folglich — einer der wichtigſten Gegenſtände der Fürſorge eines weiſen und tugendhaften » Regenten i? daß jede Nation berechtiget if, die eifrigſte Beförderung dieſes unentbehrlichen Mittels zur gemeinſamen Glückſeligkeit von ihren Regenten zu fodern ? daß jedes Regenten heiligſte Obliegenheit es iſt , Volfksbildung als das größte Anliegen ſeis ner Regentſchaft zu betrachten? Wir fragen alsſo nun, auf welche Art ein Regent dieſer ſeiner Pflicht Genüge thun könne? Und hier lehrt uns die Natur und Vernunft folgende entſcheidende Masregeln

x. Unter alle dem ; was der Regent zur morali{en Vildung ſcines Volks beytragen kan und beyzutragen verpflichtet iſt, verdient die erſte Stelle : ſein eignes Beyſpiel. Dies wirkt mehr als alle Beſeze und Anſtalten. Wo dies fehlt, da verſiegen | alle übrigen Kräfte, mit denen auf eine Nation gewirkt werden kan. — Ein Negent, dex Volfsbildung erzeugen will, muß ſelbſt ein aufgeklärter Mann ſeyn: er muß ſelbſt die Vernunft úber alles chren und Wahrheit und moraliſchen Werth über

alles