Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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deſſen Einflúſterungen Ihnen nur hâdli< ſein können.“

Und da Miloſh ihn mit ganz verwunderter Miene anſah, fügte er gefühlvoll hinzu :

— „Ja gewiß, mein Fürſt, ſehen Sie nur, welches Unheil die Rathſchläge Englands und Frankreihs über das unglú>lihe Polen gebracht haben!!!‘ — „Was heißt Frankreich und England? fragte Miloſch demüthig. Sehen Sie, ih bin nur ein armer Bauer und ſehr unwiſſend úber das, was in der Welt vorgeht! Jch habe genug mit meinen Angelegenheiten zu thun! Uebrigens geht uns die Politik dieſer beiden Länder in keiner Weiſe etwas an, ih brauche blos Verbindungen mit der Türkei und dem Sultan, meinem erhabenen Dberlehnsherrn, zu erhalten!“

Der Ambaſſadeur des Czaaren fühlte ſehr wohl, daß Miloſch mit Hülfe der erheuchelten Einfalt ſeiner geſchi>t bere<hneten Antwort das Mittel gefunden hatte, Rußland mit Stillſchweigen zu übergehen, und ihm ſo den wahren Plaß zu bezeichnen, den es in ſeinem Geiſte einnehme . . . Da es ihm indeſſen no nicht paſſend ſchien, ſich zu erzúrnen, ſo verſebte er mit dem Tone der Billigung: |

— Sie handeln ganz weiſe, Fürſt. Aber Sr. Majeſtät der Kaiſer iſt der aufrichtige Freund, der einzige Freund des Sultans, und mit Genehmi-