Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen
Von den Türckiſchen Kriegen;
worden / ſindzu derſelbigen zeit mit biſlicher verfolgung ond Gottes rach widerumb auß dem
Köntgreich Natolia/vndgans Aſien / welchs ſiemit gewalteyngenommenhaiten / außgetrichen
vndgeſchlagen/ond nach demharten Gebirg/darinn ſie exſimals gewohnt / wider verjagt ond getriben worden. Sit
Dißmals namendie Chriſtendie Statt Niceamwiderumb eyn /bald auch ergab ſich Antiochia, Nachmalszogen ſic für Jeruſalem/welcheſienach etlichen angelaufenen ſtürmen auch erobertvnd eyngenommen haben. Diſes hat ſich alſo zugetragen nach Chriſti onſers Herrn vnd Seligmachers Geburt/r096. Budiſtalsdaû mitverwilligungaller Chriſten derfromme Fürſt Gotéfrid Königzu Jeruſalem erwehlt worden. Welcher bald nach außgang cinsjars verſtorben vnd Chriſtlich verſchieden/Hatbeyſeinem Regiment feine Königüche Krou von Golt/wie ſouſt andregroſſe Kömgpflegenzuthun/wöllen tragen/ſondern geſagt: Eswere iichtbillich / wolt jnx auch nicht wolanſiehen / daßer / als cin armerſüudiger Mcnſch/ſolteine Kron von Golttragen/ ſo der óberſte König im Himmel vnſcr Herr Jeſus C hriſius / von vnſert wegen cine von dort tragenhett müſſen. Andre ſchreiben /CEsſoltediſcer Gottfrid Herzogin Lothringen /ſein Herßogthumbdem Biſchoff von Lüttich mit Namen Spcrio / ombeingroſſe Summa Gelts vexz fauſt haben.
ach ſeinemabſterbcnhabenſeine Nachkömlinge das Land biß infünff vnd achgigjar inns behalten / vnd nachmals wider verloren durch vncingztcit ound zwytracht zweyer Chriſtlichen Fürſten /mit Namen Guidivnd Raymundi/ m welcher Auffruhrals Guido den Soladinunx Soldanauß Egypten ombhälff ond beyſtand erfordert ondangeruffen/ iſ erim ſcheincins Notfreundtsjmzu helſfenmit cinem groſſen gewalt kommen / hat beyde Fürſtenjres Lands entſc6€ vndverjagt/ Vudwieer Jeruſalem erobert /hatcralle C hriſtenuurallein mitdem jenigenwas einjeder haefönnen mit ſich tragen / vud darvon bringen / abzichen (aſſen / Jſtalſo der Patriarch zu Feruſalem/Herculcus/ mitweinenden Augenauß der Statt gezogen / vnd eine erbármliche Klagprediger vor allen Chriſten gehalten / welche alleſampe ſindnach Alcxandrien vnd andere óréer hîn ond wider durchs Land / da cinjeder vermeynet am ſicherſicn zu ſeyn/zerſtreuwet vnd ócréheilcéworden.
So baldnun die Chriſten abgezogen / hatder Soladinalles Geleut von Glocken / ſo hin vndwiderin den Kirchen gehcnckt /abwerffen laſſen / die Kirchen ocrbrenut/vnd alſo bey ſeim Lez ben daſſclbig Königreich vnd Gelobte Landrühig vnd fridſam innbehalten. Nach ſcinem Todée aber ſinddie Tüärcken wider eyngefallen / haben neben den Prouincien / ivelcheſie vorhin inngeshabt/vndjnenabgedrungen worden/alles widerumb aufe ncuw erobert vnd eyngenommen/vnd biß auff heutigen Tagbewohnet/nichton der Chriſten mercklichen ſpoté/ſchaden vnd ſchand.
Wie die Turcken erſtlich einen groſſen Namen, gewalt vnd
macht/durch die groſſe fürſichtigkcitſres erſten Königs Ottomanui/ deßſic noch heutigstags inder Krönungjrerneuwen Keyſer herrlich vndlöblich gedenken /befommen vnd erlangt haben.
Cap. III, 24 Mjar nach vnſers lieben Hecey Chriſti/Erlöſers vnd Scligmachers/GeO. burt/tauſend/dreyhundert/iſt Öttomann/ein Son Zich/welcher ein Manneines ſchr ge-
ringennéderigen Standts ond Geſchlechtsgeweſen / Abermit Namen ond Thaten bald anſchenlbich worden. Bnd dißiſt der Öttomann/ von welchem allenachfolgende Tärckiſche Kö nigvond Keyſer / von Geſchlecht vnd Geburt / jren Namenbekommen/ ſo viljrer biß auff dieſen tagoonder Männlichen Linien in beſtendiger Ehe herkommen ſind. Daun gleich wieim Röómiſchen Reichalle diejenige/ſozum Regiment erwehlet / Keyſer genenuct werden / darumb / daß ſie Keyſer Julio/dem erſten Stiffcer/diſer lesten Römiſchen Monarchey mit Keiſerthuä durch die ordentliche wahl/ſuccediern vndfolgen / Alſo auchalle diejenigen /welchezum Regimentbey den Tärckcnerwehlet vndgekrönct / werden mitjren Zunamen genennet Ottomanni / von dies ſem Ottoman/welcher der erſteerwehletc groſſe König / ſo beyjnen regiere hat/geweſen. E
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