Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)
Fünftes Kapitel.
Von Bachers Rückkehr nah Regensburg bis zur Gründung des Rheinbundes.
Mai 1801 — Auguſt 1806.
I.
Bis zum Zuſammentreten der außerordentlihen Reichs-= deputation.
Als Bacher ſih zur Abreiſe nah Regensburg anſchictte, wurden ihm in Frankfurt von allen Seiten Aufmerkſamkeiten und Ehrungen zuteil, wie er fie bisher niht gewohnt war. Die Stadt Frankfurt ließ ihm ihren beſonderen Dank für ſeine Tätigkeit ausſprechen, die Bevollmächtigten der in Frankfurt vertretenen Staaten ſchloſſen ſich an, und ſogar Fürſten in Perſon wie die von Heſſen-Kaſſel und Darmſtadt bemühten ſih um Bacher.
Bacher reiſte wie vor zwei Jahren, nur in umgekehrter Richtung, dur Franken nach ſeinem alten Wirkungsorte. Doch diesmal ward ſeine Reiſe zum wahren Triumphzug: Albini in Aſchaffenburg empfing ihn mit militäriſchen Ehren und bewirtete ihn wie einen Fürſten; die Aufnahme in Nürnberg dur<h den Senat und die Bürgerſchaft war ebenſo freundlih als feierlich, „wie es dem Vertreter des 1. Konſuls der ſiegreichen Republik zuſtand“ .!)
Den veränderten Umſtänden entſprechend war auh der Empfang in Regensburg. Beſonders auffallend war die Zuvorkommenheit des faiſerlichen Cokommiſſars Hügel; ſie fiel ſogar dem preußiſchen Geſandten Goerßt auf, mit dem Bacher ſeine alte Freundſchaft erneuerte. ?) Auch die übrigen Vertreter am Reichstage, zum Teil noh alte Bekannte, ließen es an Ehrerbietung nicht fehlen, obwohl Bacher auch jetzt keinerlei Beglaubigungsſchreiben vorzuweiſen hatte.
Gegen früher hatte ſich ſeine Lage in Regensburg nur gebeſſert. Frankreih wurde mehr denn je von den deutſchen Staaten umworben: der Friede war endgültig geſchloſſen, und Öſterreich bis auf weiteres in ſeine Grenzen
9 Bacher an M. d. A. 1. prairial IX. 2?) Bacher an M. dò. A. 6. prairial IX.