Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)

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gungen Ernſt zu machen, und er hoffte bei ſeiner Begeiſterung für Preußen auch, daß dann Preußen, von Frankreich unterſtüt, als die vorherrſchende Macht in Deutſchland, ohne Öſterreichs Zutun handeln und es ſo zur Anerkennung des Geſchehenen zwingen könnte.) Von Paris her war ihm zwar erneut eine Mahnung zur Vorſicht und Zurüchaltung zugekommen, damit es nicht ſcheine, als ſte>e hinter allem, was in Regensburg vorgehe, Frankreich. Damit verbunden war aber doh auch der ſich mit den preußiſchen Weiſungen an Goerß de>ende Befehl geweſen, dieſen ſelbſt eindringlich darüber zu unterrichten. Frankreich hoffe, daß Preußen auf ſeinem Proteſt beſtände und die Ausführung des Luneviller Friedens übernehme. Frankreich werde Preußen in allem unterſtüzen.?) Als Bacher ſich ſeines Auftrags entledigte, bemerkte ihm Goerß, er ſei überzeugt, daß dieſe ihm dur< Bacher überbrachte Erklärung den Erwartungen ſeiner Regierung völlig entſpräche. Zugleich machte er jedo<h Bacher darauf aufmerkſam, daß er noh nicht beglaubigt ſei. Bacher beeilte ſich, Talleyrand zu bitten, ihm eine oſtenſible Note zugehen zu laſſen, die Bacher eintretendenfalls dem Reichstage oder der Deputation vorlegen könnte.®?) Zwei Tage ſpäter, am 30. vendémiaire X hatte Bacher zu melden: „Mr. le Marquis de Lucchesini a informé <a Cour que le 1. Consul lui avait témoigné combien il était fatigué des lenteurs et tergiversations qui continuent de regner à Ratisbonne, ce qu’il ne pouvoit attribuer qu’au peu d’empressement que Mr. le Comte de Goertz mettoit à concourrir à l’exécution du Traité de Lunéville . . Tl faut, que le compte que M. le Marquis de Lucchesini a rendu des insinuations officielles qui lui ont été faites à Paris ait produit une forte sensation à Berlin, puisque le Roi de Prusse, qui avoit jusqu’ici ménagé la sensibilité de Mr. le Comte de Goertz ne lui dissimule pas dans sa dernière dépèche son mécontentement de ce qu’il a pris sur lui de différer l’exécution de l’ordre formel qu’il avoit de faire inserer au Protocole de sa Diète la protestation contre l’élection de Munster et de Cologne et d’acquiescer a ce que Mayence et Saxe fissent partie de la Députation, quoiqu’il lui fut prescrit par ses instructions de ne pas y consentir“. Goerß ſei nunmehr, ſo etwa fuhr er fort, von Haugwiß, wie Goertz ſelber ihm gejagt habe, beauftragt worden, dur eine neue Note zu erklären: Preußen könne auh nie zugeben, daß Mainz oder ſonſt ein geiſtlicher Staat der Deputation angehöre, Preußen verwahre ſih ferner gegen die Wahl Antons und ebenſo gegen jede andere Neuwahl eines geiſtlichen Fürſten. Preußen erhebe endlich gegen den langſamen Gang der Verhandlungen Wider=

1) Bacher an M. d. A. 28. vendémiaire X.

2?) Bacher an M. d. A. 28. vendémiaire X.

?) Siehe Anm. 1.