Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)

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der drei geiſtlichen Kurfürſtentümer abzielten, nunmehr endgültig ab und ließ ſeine Antwort an Stadion auh durch die Zeitungen, zur nicht geringen Aufregung der geiſtlichen Fürſten, verbreiten, ſo daß ſich der Mainzer Geſandte bei dem preußiſchen Vertreter darüber beſchwerte. Jn denſelben Tagen aber wurde dieſer von Regensburg vorläufig abberufen, nicht allein wegen der von ihm begangenen Fehler, ſondern auh, um Öſterreich Preußens Unzuſriedenheit auszudrücken. So ſchrieb es Beurnonville, der als außerordentlicher Geſandter Frankreichs in Berlin weilte, an Bacher, nachdem er ihm ſchon einige Tage vorher angekündigt hatte, daß der König troß des hohen Anſehens, in dem Goerßz daheim ſtehe, ſih entſchloſſen habe, ihn bei den Verhandlungen zu übergehen und nur noh von Hof zu Hof ſih zu verſtändigen. Goery ſelber empfand ſeine Abberufung als Befreiung aus einer peinlichen Lage. Seine Vertretung übernahm der bayeriſche Graf Rechberg. Bacher war mit dieſem Fortgang der Dinge zufrieden, zumal da er zu beobachten meinte, daß Öſterreihs Verhalten auh die ihm vertrauenden Kirchenfürſten ſtuzig machte. Es trete wohl öffentlich für die Bistümer ein und habe ſogar die Neuwahl in Münſter begünſtigt, ſich aber nicht geſcheut, gleichzeitig im Bistum Trient eine Neuwahl zu hintertreiben und ſogar zur Beſetzung des erledigten Landes zu ſcreiten.!) Dann bemäkelte er freilich, daß Haugwiß ſich auf die Kundgabe ſeines Entſchluſſes dur die Zeitungen beſchränkt habe; um den <himäriſchen Hoffnungen der Kirchenfürſten endlich ein Ende zu ſeßen, hätte er die Antwort, die er Stadion gegeben, im Namen feines Königs auh dem Reichstag übergeben ſollen. Auf dieſe Art allein hätte er jede Unklarheit über die preußiſche Politik ausſ<ließen fönnen. ?)

Über dieſen Begebniſſen traf am 7. November 1801 die Ratifikation des Konkluſums durch den Kaiſer beim Reichstag ein. Die Lage hatte ſich ſeit dem September völlig verſchoben. Der Kaiſer hatte damals aus Rückſicht auf Preußen in die Erneuerung einer Deputation gewilligt; die Hoffnungen, die er darauf geſeßt, waren inzwiſchen hinfällig geworden. So genehmigte er zwar die Deputation, behielt ſih aber vor, ſie nah Gutdünken einzuberufen und ihre Geſchäſtsordnung zu beſtimmen.®?) Man war im Grunde wieder genau ſo weit wie zuvor.

Der Ratifikation der a. o. Reichsdeputation durch den Kaiſer folgte für die Diplomatie in Regensburg eine lange untätige Zeit. Die Politik ſpielte ſich ausſchließli<h in den Hauptſtädten der Großmächte ab. Es nahte die Zeit des Friedens zu Amiens und der darauffolgenden Konventionen der

9 Bacher an M. d. A. 11. þrumaire X. ?) Bacher an M. d. A. 30. brumaire X. *) Bacher an M. d. A. 17. brumaire X.