Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht
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no< an Eides Statt verpflichtet worden, mit größeſter Sorgz falt für _mi<h Bürge zu leiſten. Auf dem Rükwege nach meiner Wohnung trennte ſich Petrarca, um für den Transport meiner Bagage einen Panduren *) mit einem Maulthiere zu ſuchen. Zu Hauſe gab es viel zu thun-
Petrarca war bald wieder da. Welch ein Glück, daß Cattaro ſo flein und Petrarcas Bekanntſchaft ſo groß war! Bald führte er auh den gewünſchten Panduren herbei, mit welchem, da das Gedränge einen ſ{nellen Entſchluß gebot, nicht viel gehandelt werden konnte. Eilig wurde er abgefertigt mit der Beſtimmung, morgen früh um 3 Uhr mit ſeinem Maulthiere zu erſcheinen. Petrarca blieb noh, um mir beim Pa>ken behülflich zu ſein. Ex war ein ebenſo gewandter Gehülfe bei der Arbeit, als ein guter Dollmetſcher im Geſprächz ja, was ich jet erſt recht wohlthuend empfand, er war auch ODefonom und Koch Alle Sorgen, die- mih in jenen gedrängten Augenbli>en hätten beunruhigen können, nahm er mir ſogleich ab. Er ließ für unſern Marſch Eier hart kochen; er ſorgte für Brod und Käſe, wie für Wein, etwas Branntwein und ſonſtige nöthige Dinge, die, da nah unſerem Contracte ſeine Beköſtigung mit der meinigen verbunden war, theils aus eigenem Jntereſſe, theils zur Ehre ſeines frühern Amts in guter Qualität und genügender Quantität eingekauft wurden. Wir brannten ſhon Licht, als ih Petrarca, um ihm noh einige Stunden Ruhe zu gönnen, entließ. Das Gepä> war bis zum Auflegen aufs Maulthier bereit und die Mitter nachtsſtunde hatte geſchlagen, als ih mich zur Ruhe begab.
*) So heißen die dortigen bewaffneten Eingebornen, welche eine Axt Landmiliz bilden.