Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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herumgetragen hatte. Das war unſere ganze Abendmahlzeit. — — —

An S{hlaf war eigentlich in dieſer Höhle niht zu denken. Kaum daß uns die müden Augen, zufallen wollten, rücte das Heer der Rache aus, uns zu überfallen und barbariſ<h zw quälen. Hungrig, müde, und zum Ueberfluß noh die Angriffe der hier hauſenden

—Legionen von Wanzen abſchlagen — das war wirklich etwas zuviel des Guten. — — y Um 4 Uhr in der Früh rüſteten wir bereits zum n Aufbru<h. Aber o weh: hatten wir ‘bisher ſtets bei ſengender Sonnenhitze zu reiten gehabt, ſo begrüßte uns heute der anbrechende Tag mit ſtrömendem Regen, Sollten wir hier abwarten, bis wieder heiterer Himmel über uns lachen würde? Nein, nur hinaus, nur weg von dieſen

Orte des Schre>ens, hinaus, wenn es auh wolkenbruch=

artig auf uns, herunterſhüttete. Zu was hai man ſoge-

nannte waſſerdichte Lodenmäntel? — — —

Nach ‘‘viertelſtündigem Ritte kamen wir zum iniereſſanteſten Baudenkmale Albaniens, zur alten Vez ir= ibrüd> e (turkiſh: Ura vezirit). Jn, weiten, prachtvollen “ |\Bogen überſpannt dieſes herrliche Bauwerk den Drin; ‘einzig in ihrer Art, iſt dieſe Brücke meines Erachtens nur ‘mit der alten hochgeſ<wungenen Römerbrücke zu ver(| gleichen, welche ſi< in Moſtar über dem Bette der || reißenden Narenta wölbt. Auf und ab führt der Weg || über dieſe wellenförmig gebaute, geländerloſe Vrücke vom * linfen auf das re<hte Drinufer. Die Fundamente des 18 Bogen von verſchiedener Größe nmfaſſenden Bau' werkes ſcheinen ſehr alt zu ſein. Sie ſiehen auf einer quer dur< den Fluß laufenden Felsbank, welhe wahrſcheinlich erſt vom Waſſer bis zu ihrem heutigen Niveau ausgeſpült worden iſt. Jt man über die Brücke auf das rehte Flußufer