Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

247

Leider wurde uns der Genuß dieſes ſ{höuen Landſhaftsbildes dur<h den immer noh ſtrömenden Regen ſehr getrübt. Wohl aber ließen wir uns Wunderdinge erzählen von dem Jagdgebiete, das ih hier erſtre>denm und das ergiebigſte in ganz Albanien ſein ſoll. An jagdbarem Wild gibt es in Albanien beſonders | Haſen, Bären, Wölfe und Rehwild.| Bären ſind beſonders in Merdita und im Gebiete von Thethi (bei den Valbonaquellen) zu finden. Gemſen. ſoll es beſonders im Gebiete von Toplana geben. Der Vaijraktar von Toplana berichtete Hahn, auf die Gemſen würde nur im November Jagd gemacht, denn dann ſei | ihre Begattungszeit und dann allein ließen ſie ſi< be- |

ſchleichen. Dies ſei auh die einzige Zeit, wo die Böe |

zu den Herden kämen; das übrige Jahr ſtreiften Tie einſam dur<h das Gebirge. Die Herden beſtünden ſonſt

i

nur aus Weibchen, Jungen und Greiſen und ſeien, wenn |.

allein, überaus ſcheu und vorſichtig. Das! Weibchen werfe im Mai ſtets. nur ein ‘Junges, das, wenn auh no< ſo

il M :

flein eingefangen, unbezähmbar ſei. Aus! vielen Gebieten |

ſeien die Gemſen vor 20 bis 30 Jahren „ausgewandert“, |

erzählt man ſi< in Albanien. Daß aber dieſes „Au3wandern“, meint Baron Nopcza ſehr zutreffend, „mit der

[Zunahma der Martini-Gewehrxe im Kauſalnexus ſteht, | dürfte jedermann außer den Eingeborenen ſelbſt klar ſein.“ |

Das Gleiche gilt in der Gegend von Tfchutſchetſchi und Merturi von, den dort nur mehr ſpärlich vorfommenden Wildſhweinen. Sehr häufig fommen in der | Zadrima und in Merdita Dachſe vor, welche in den | Weinbergen der Küſtenebene großen Schaden anrichten; / ſpeziell in Lurja findet man auh den Lu <s. Am! Krali und in Merdita exiſtiert au< Auerwild; die! Niederungen des fiſchreichen Skutariſees wimmeln von/ Sumpf- und Waſſervögeln, wie Pelikane, Silberund andere Reiher, Enten und Schnepfen. —'