Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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die 2500 Meter hohe Bergkuppe der Gialitſcha-Ljums er= ſtiegen. Jn Gjalitſha war die Expedition, wel<he von fünf Sowaris begleitet geweſen war, noh ſehr gut aufgenommen worden, aber als ſie von der Erſteigung des Berges zurücflamen, wurden der Konſul und Steinmeb im Tale mit der Beſchuldigung empfangen, ſie hätten ein türtiſhes Sekie (eine türkiſce Grabkapelle) dur< ihren Beſu „geſchändet“. Dieſe ganz unſinnige BeHauptunz fonnie natürlih ſ<hon unter Berufung auf die fünf üitrfiſhen Sovaris widerlegt werden, und ſo ließ man die ‘ kleine Karawane denn au<h vorerſt ruhig paſſieren. Aber als die Herren dann den ſ<hmalen Saum-= pfad längs der Felſen des - Liumatales zurückritten, ſahen ſie ſi< plöglih den Weg verlegt. Dreizehn Albgneſen exöfſneien eiu wohlgezieltes Gewehrfeuer auf die fleine Truppe, die ſi natürlich lebhaft zur Wehr ſette, deren Situation abec deshalb eine ganz verzweifelte war, weil ſie, auf halsbrecheriſhem Felspfade ohne jede De>ung, fich niht vom Fle> wegzurühren vermochte. Drei Stunden ſang dauerte das „Feuergefeht“, das glülicherweiſe _dank der mangelnden Schießſertigkeit der Albaneſen ohne jeden ernſtlihen Unfall verlief, aber doh ſowohl den Konſul als Herrn Steinmey dur<h abgeſprengte Steinſplitter empfindli< verletzte. Erſt nachdrücklihe Jnter= vention herbeigeeilter ‘Albaneſen aus Schtitſchen und Palregu, welche ſo beſonnen waren, ihre Stammes= genoſſen auf die verderblichen Folgen ihres Tuns auf=meckfſam ¿u machen, vermoGte es, bei ſinkender Nacht die Tuuppe der im Hinterhalte lagernden Skipetaren zur Freigabe des Weges zu beſtimmen. Ueber Kula Ljumeſe und ‘Hani Laſchit waren dann der Konſul und Herr Steinmeß wieder glü>li<h na> Prisrend gekommen, aber die Erregung über - dieſen folgenſchweren Zwiſchenfall zitterte in der ganzen Gegend no< nah. Naturgemäß hatlie der öſterreichiſhe Konſul von der türkiſchen Regie=-