Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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| vorgezaubert, die auf der Ebene Drachen ſteigen ließen Lid ganz wie bei uns. Nur einige ‘Eigentümlichkeiten erz : innerten in dieſer faſt ſerbiſchen Stadt an Albanien: o | das Bejahen und das Vereinen. Bejaht der Albaneſe | eine Frage, ſo \ſ<üttelt er den Kopf; verneint er, ſo © ni>t er ſehr heftig. Man muß dies wiſſen, wenn man © _ni<t in Verzweiflung geraten will ob dieſer mit unſeren © Sitten ganz fonträren Gewohnheit; man vermutet ſonſt gar zu leiht, jeder _Wunſh werde einem abgeſchlagen, während in der Tat das bei uns verneinende Schütteln lebhafteſte Zuſtimmung bedeutet, und umgekehrt. Von anderen Eigentümlichkeiten Prisrends erzählt ſhon Gl ü > in den Fahresberichten der bayeriſhen Akademie der Wiſſenſchaften: Er wollte ſi< waſchen. Auf Verlangen na< Waſſer kam ein Junge mit einer Schüſſel und einenr Kruge Waſſer. Glück füllte die erſtere und begann die ‘Hände zu waſchen; dabei neigte er ſi<h einmal über die Schüſſel und hatte auh ſhon im ſelben Augenbli>te den Reſt des Kruges über den Kopf geſchüttel bekommen. „Der Junge muß das für ſeine Pfliht gehalten haben, denn als ih ihn anſah, verzog er feine Miene, ſondern ſah ganz gleichgiltig drein.“ Dder: Glü wollte ſi< raſieren laſſen; der türkiſche Barbier fragte ihn, wie oft er raſiert ſein wolle und war ſehr erſtaunt, als der „Franke“ ihm antwortete: „vorläufig nur heute“; der Fremdling, mußte erſt darauf aufmerkſam gemachl werden, daß es in Prisrend Sitte ſei, ſih drei- oder viermal unmittelbar nacheinander raſieren zu laſſen. — — —

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Wir entlohnten in Prisrend unſere Begleitung und ſchi>ten von hier aus die ſeitherigen Gefährten dur<h das Gebiet der Malcija zurü> in ihre Heimat. Denn jevt bez gann die zweite Etappe unſerer Reiſe: jene im Gebiete