Allgemeine Grammatik der türkisch-tatarischen Sprache : aus dem Russischen übersetzt und mit einem Anhange und Schriftproben

Conjugation der regelmässigen Verba. 159

sätze des Infinitivs chz und %w, die nach denselben Gesetzen des Wohllautes gebraucht werden wie &» und x [S. Schmidt, mongol. Gramm. $. 115. u. $. 8.].

307. CLXVII. Das Tschuwaschische hat diese Zusätze [»xak und chu oder ek und Aw] nicht, sondern die entsprechenden Endungen sind dort mas und ma*). In den tatarıschen Dialecten finden wir das mongolische chu und kw in den Partikeln »£ gu oder «5 g'w wieder, welche die nördlichen Tataren, ebenso wie die Tschagataier, in einigen Formen des Wohllauts wegen gebrauchen, und die in vielen Fällen die Bedeutung des Infinitivs haben; z. B. s* > Du/gu bedeutet das Zukünftige und das Sein in der zukünftigen Zeit. Wir finden es in den zusammengesetzten Formen; z. B. rıslös®lss bulgudaimen, mir ist es möglich zu sein. [S. unten die Tabele der Conjug. der tatar. Verba, Futur. W.]. In den tschuwaschischen Endungen as und ma kann man in ersterem das tatarische —S oder -\&erkennen, welches im Norden gas ausgesprochen wird [s. Nr. 17.]. Der Laut ga ist nur ein willkührlicher Zusatz, der zur Bildung des Gerundiums gebraucht wird [s. unten Nr. 340]; in dem anderen erkennen wir das Affıx des Verbalnomens welches man den verkürzten Infinitiv nennen kann [s. Nr. 114. b.]; z. B. isl’ama [tschuw.] und län! zsleme [türk. und tatar.] haben dieselbe Bedeutung, arbeiten.

5305. CLXYVIIH. Die Geleuten und überhaupt die sibirischen Tataren haben anstatt des allen türkischen Dialeeten gemeinsamen Infinitivs &r oder &x eine besondere Form auf erga oder arga, welche eigentlich der Dativ des Particips auf er oder ar ist; z. B. anstatt a; b schreiben, jasar-ga [s. unten die allgem. Bemerkungen über die Partieipien. Nr. 372.].

309. CLXIX. Einige Grammatiker nehmen ein Praeteritum, Plusquamperfectum, Praeteritum in der Zukunft | preterit posterieur| und Futurum des Infinitivs an. Nach unserer Meinung hat der Infinitiv diese Tempora nicht ; er ist, wie wir bereits bemerkten, nur das Nomen der Handlung und wird, eben so wie das Particip oder Verbalnomen auf

=) Anm. Ausser diesen Aflıxen finden wir im Tschuwaschischen znalla und mas kin für das Praesens des Infinitivs, assy für den Infinitiv des Futurum [vgl. sauepmanie Uys. aspıra. Rasan 1836. p. 43.]. Ich zweifle jedoch nicht, dass das ersle, malla,

nichts anderes sei als das türkische „As, das Afix. des Partieip. des Puturum. [s. Nr. CLXXIX.], welches wir auch im Tschuwaschischen maly wiedererkennen [s. am angef. Orte p. 44.], dass maskin aus dem türkischen مش كن عله مش أ يكن‎ verdorben sei, so wie assy aus dem tatarischen asi, um so weniger da, wie oben gesagt, der Infinitiv bei den türkischen Stämmen dasNomen der Handlung ist [s. Nr.130. 4, e.].

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