Allgemeine Grammatik der türkisch-tatarischen Sprache : aus dem Russischen übersetzt und mit einem Anhange und Schriftproben

Aussprache der Buchstaben. 11

schen und kiptschakischen Tataren ihr «SS; z. B. in pH مانكلاى‎

manglaj [Stirn], wird SS in beiden Sprachen grob dureh die Nase gesprochen. Im Tschagataischen, Aderbidschanischen, Krimmischen und den übrigen weicheren Dialeeten hingegen , wird dieser grobe Laut allmählig, d. h. nach Erforderniss der Wohllautsgesetze jedes Idioms, erweicht und fliesst bald in ein nasales g, bald in ein nasales z oder ein reines z» und selbst in z über, welches zuweilen, jedoch selten, in der Aussprache in ein w verwandelt wird. Die Tataren z. B., wie wir oben bemerkten, behalten den harten Nasallaut in allen Fällen, wo sich SS findet; die Tschagataier oder heutigen Usbeken sprechen ihn weicher aus. In den Genitiven behalten sie den Laut z und lassen das g kaum hören. In den Dativen der persönlichen und der possessiven Pro- _ nomina behalten sie nur ein leichtes nasales &, ohne a. Wo SS das abgekürzte Possessivpronomen ist [Nr. CIV.], lassen sie im Singular nur das z deutlich hören, im Plural aber wird sowohl z als g deutlich getrennt ausgesprochen. [S. die Tabelle der Declination der Possessivpronomina in Nr. CIV.] Die aderbidschanischen Türken sprechen diesen Laut mit folgenden Veränderungen aus: 1) wo er als das charakteristische Jfix des Genitivs steht, oder ‚des Dativs der persönlichen Fürwörter des Singulars, sprechen sie ihn

als ein reines 2 aus; B. مصنفى‎ SUUS kitabin m'usennefi, موكا‎ muna, diesem; = bene er mene Su mir [s. Nr. 80. 82.]; das abgekürzte Afhx der 2. pers. imperat. plur. wird ebenfalls durch SS ausgedrückt. 2) Wenn er die zweite Person des Possessivpronomens bezeichnet [Nr. CIV.], so wird er im Ablativ und Locativ des Singulars des Nomen wie z ausgesprochen, in den übrigen Casus aber als ein reines, aber kurzes ö. Das gemeine Volk zieht selbst das @ dem z vor, besonders in Wörtern die auf | endigen. Z. B. atai, dein Vater; ataün, deines Vaters; ataüa, deinem Vater; atandan oder ataidan, von deinem Vater; atande oder ataüde, in deinem Vater; aus >, der Personalendung der 2. Pers. des Plurals im Verbum, macht man auf dieselbe Weise üüs oder uus; z. B. g’urdüüs, anstatt des Tatarischen guurd’ungus; kuruus anstatt kurungus, 5,3 richtet zu.

3) Wenn dieser zusammengesetzte Laut kein charakteristisches Affiz bezeichnet, sondern sich nur in einem Worte hinter einem Voeale findet, so sprechen ihn die Aderbidschaner nicht aus, sondern ersetzen ihn durch einen dem vorhergehenden Vocale ähnlichen Laut. Z. B. كونكل‎ gungul, Herz, sprechen sie güül oder goül, mit dem Affix des Possessivpronomen geülum, geülun, geüli. نقوزر‎ > tunkuz,

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