Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798
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einen beträchtlichen Umfang und enthält Gemüſe-, Obſt- und Krautgarten. Abbé Lambert iſt erſtaunt über das Treibhaus, in welchem man ſogar die Ananas pflanzt. Die Kirche iſ ſ{ön ; die Wohnräume ſind geräumig und gut gebaut. Alles läßt auf ein vermögliches Kloſter ſchließen. Die Bibliothef ſcheint aber niht beträchtlih zu ſein und vom Beſuche derſelben war keine Rede.
Die verbannten Prieſter fonnten in der ganzen Schweiz faſt ohne Koſten reiſen; alle in der Nähe der Landſtraße gelegenen Abteien machten ſi< eine Pflicht daraus, ihnen Gaſtfreundſchaft zu gewähren, einige gaben ihnen bei der Abreiſe no< eine Unterſtüßung mit. Die kleinen Männer- und Frauenkflöſter zahlten einen regelmäßigen Beitrag au den gemeinſamen Tiſch der Prieſter. Die meiſten Männerabteien, wie die von St. Urban, nahmen mehrere Prieſter auf und verpflegten ſie.
In Einſiedeln waren einige emigrierte Prie“ſter mit Abſchreiben von Büchern beſchäftigt, die no< in der dortigen Bibliothek vorhanden \ind. I. Pierre, Spitalpfarrer in Kolmar, ſchrieb die Chronik Juſtingers ab, Valerius Böhrer, Minorit von Enſisheim, eine Chronik von Zug. Petrus Julien, ein gelehrter Benediktiner aus Lothringen, machte gründliche Studien im Urtext der heiligen Schriften und hinterlicß ein hebräiſches Wörterbuch. Er ſtarb in Einſiedeln am 22. April 1795.
Im Kloſter M uri lebte P. Firmian von Cluny fünf Jahre als Gaſt. Zahlreichen Emigranten gewährte das Kloſter wenigſtens einige Tage Gaſt-