Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798
ERO
freundſchaft. (Vgl. P. Martin Kiem, Geſch. d. Bendiktiner-Abei Muri TL, 265.)
Wir laſſen nun wieder das Wort Herrn Lambert.
„Ïm allgemeinen können wir die Ordensgeiſtlichen rühmen. Sie haben immer mit Zuvorfommenheit jede Gelegenheit ergriffen, gegen uns mildthätig zu ſein.
Als ih in Solothurn ankam, war ih noh ſehr müde und brachte dort acht Tage in der Geſellſchaft guter Freunde zu, um mich wieder herzuſtellen. Jn Freiburg wurde ih von der Fürſtin von Conti und Fräulein (von Orleans) ſchr wohl empfangen.“ Wir intereſſieren uns aber um dieſe hohen Damen nicht weiter, mehr um das Folgende:
„Während meines Aufenthaltes in Freiburg ſah i< im Münſter die Himmelfahrt Ehriſti darſtellen. Ein Chriſtusbild, aus Pappe gemacht, wurde vom Hauptaltar an einer Schnur in die Höhe gezogen und verſhwand durh ein fkreisrundes Loch im Gewölbe. Durch das gleiche Loh wird am Pfingſttage der heilige Geiſt als Taube von Karton herabgelaſſen ; hinter ihm einige wirklihe Tauben, welche dur die ganze Kirche hinfliegen. Man ſagte mir, daß am Dreikönigstage (6. Januar) in der Kirche ein Aufzug ſtatthabe, der no< mehr an das Theater erinnere. Die Mutter Gottes hält ihren Einzug auf einem Eſel, in ihren Armen das Jeſuskind tragend, von einem berittenen Gefolge umgeben, worunter ſi<h die höchſten Staatsbeamten befinden, welche die drei Könige