Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Roman von Adolph Stre>fuß. 99

Tage in SHloß Oſternau verlebt haben, ein vollgenügender Grund für alle S<loßbewohnex, von Herrn v. Oſternau an bis zum Gärtnerburſchen herab, nur den Herrn Lieute= nant vielleicht ausgenommen, die Welt, wenn es ſein muß, auf den Kopf zu ſtellen. — Fräulein Lieschen wünſcht es, und dieſem Wunſch müſſen Sie fich fügen. J< bitte Sie, begleiten Sie mich auf mein Zimmer, wir tollen dort fo= fort für Sie einen paſſenden Anzug aus meinem Kleider= [rank zuſammenſtellen. Ehrlich geſagt, der Wunſch der jungen Dame iſt ein vollbere<tigter! Sie dürfen mir es nicht übelnehmen, wenn ih offen gegen Sie bin, aber ih kann niht umhin, Jhnen zu ſagen, daß Sie in dieſem Anzuge nicht bei Tiſche erſcheinen können, wenn Sie ſich nicht dem Geſpött der Dienſtboten ausfeßen und dadurch Jhre künftige Stellung im Schloß erſchüttern wollen.“

„Jh ſehe es ein, aber —"

„Machen Sie keine Umſtände, mein freundlich gemeintes Anerbieten anzunehmen. Was liegt daran, wenn Sie für ein paar Tage, bis Sie ſi ſelbſt entſprechend equipixrt haben, einen Ro tragen, den ih augenbli>li< nicht brauche ?“

„Bis ih mich ſelbſt equipixt habe! — Wann aber wird mir dies mögli ſein ?“

„Ah ſo! Jh verſtehe. Sie ſind augenbli>li< in Geld= verlegenheit.“

„Und wenn es ſo wäre? “

„Dann läßt ſich auch dafür Aushilfe ſ{affen. Wir bitten Beide Herrn v. Oſternau unt Urlaub für morgen Bormittag. Station Mirbach iſt nux eine Viertelſtunde