Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

100 Klippen des Glü>s.

vom Schloß entfernt, wenn wix den erſten Zug benußen, fönnen wir um aht Uhr in Breêlau fein. Jh führe Sie dort zu meinem Schneider, der Fhnen auf meine Empfeh= lung Kredit gewähren wird. wenn Sie ihm pünktliche viertel= jährliche Abzahlung nah Empfang Jhres Gehaltes ver= ſprechen. Ex beſizt ein großes Lager fertiger Herrengarde= robe und iſt nicht zu theuer. Für fünfzig Thaler Höchſtens exſchwingen wir zwei anſtändige Sommeranzüge für Sie; ih werde Jhnen bei der Auswahl behilflich ſein, da Sie, wie es mix ſcheinen will, nicht ganz vertraut mit der Mode und dem augenbli>lich herrſchenden Geſchma>e ſind. Den Anzug, den Sie tragen, und den, der dort auf dem Stuhl liegt, nehmen wix mit nah Breslau; vielleicht fann mein Schneider ihn dur< Aenderung ſo weit zurehtſtuben, daß er eine menſhli<he Form bekommt; iſt das niht möglich, nun, dann verkaufen wir ihn bei irgend einem Trödler, denn tragen dürfen Sie ihn hier im Schloſſe Oſternau unter keiner Bedingung. Ju zwei Stunden follen Sie vollſtändig equipirt werden und um zwölf Uhr Mit= tags können wir wieder in Oſternau zurück ſein. Sind Sie damit einverſtanden ?“ :

„Ja, und ih bin Jhnen ſehr, ſehr dankbar für Jhr freundliches Anerbieten!“ rief Egon erfreut. Dieſen Vor= ſ<lag konnte er annehmen. Er mußte unwillkürlich lächeln darüber, daß ex einen Kredit von fünfzig Thalern höchſtens in Anſpruch nehmen ſollte, und daß er einer beſonderen Empfehlung bedurfte, um ihn zu erhalten! Ein beſonderes Vergnügen machte ihm der Gedanke, daß er die Garderobe des würdigen Herrn Gottlieb Pehmayer bei einem Trödler