Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

1094 Klippen des Glüds,

ſaal liegenden Billardzimmex ‘eingenommen, die Fnſpet toxen folgten der Familie nux Sonntags und an ſolchen Tagen, an denen die Feldarbeit ruhie oder weniger drän= gend war, nah dem Billardzimmexr, ſie verabſchiedeten fi ſonſt ſtets, ſobald Herr v. Oſternau die Tafel aufhob, um ileunigſt zur Ueberwachung der Arbeiter auf das Feld zurü>zukehren. Eine Ausnahme von dieſer Regel machte nur dex erſte Inſpektor, der Lieutenant v. Oſternau, dex zur Familie gehörte, und der es außerdem mit ſeinen Berufspflichten nicht allzu genau nahm; ex kaſſirie zwar ſehr pünktlih an jedem Quartal8erſten die ret beträchtz liche Summe ein, welche er als Gehalt bezog, ſonſt aber fümmexte ex fih wenig um ſeine Stellung als erſter Zn= ſpektor. Ex führte, wie er ſelbſt ſagte, nur eine obere Aufſicht über die ſämmtlichen Wirthſchaftsbeamten und hatte daher niht nöthig, alle kleinen Details der Wirth= ſchaft zu überwachen, deshalb blieb ihm au< genügend Zeit, ſowohl um na< Tiſch mit dem Vetter und Lieschen eine Paxrthie Billard zu ſpielen, als au<h, um Beſuche bei den benachbarten Gutsbeſißern zu machen, nah der Stadt zu reiten oder auf die Jagd zu gehen; ja, er konnte ſich dies um ſo mehr erlauben, da Herr v. Oſtexnau ſelbſt die wirkliche obere Leitung der Wirlhſchaft führte und der nachz fichtige und gütige Majoratshere ihn niemals zu einer ſtxengeren Pflichterfüllung mahnte.

An dem Tage, an welchem der Kandidat Gottlieb Pech= mayex ſeinen Einzug in das Schloß gehalten haite, war der Lieutenant Albrecht v. Oſternau ſchon vox halb drei Uhr im Speiſeſaal. Dex dritte Inſpektor Herr v. Wangen,