Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Novelle von Fedor v. Zobeltiß. : 121

dur<zogene Luft, ſ<himmerten die violetten Kuppen der Höhen von Camaldoli und Capodimonte herüber, und dar= über erhob ſi ernſt, dräuend und geivaltig der rauch= umwogte Gipfel des Veſuvs,

„Ein Symbol für das Menſchenglü>, über dem efvig die Wolke des Verhängniſſes {webt “ ſagte Egon im Slüſtertone.

„Avanti! Avanti!“ zief der braunwangige Kutſcher und ſ<wang luſtig die buntbebänderte Peitſche, ſo daß die leinen zottigen Pferdchen no< einmal ſo energiſ< aus= griffen wie zuvor.

„Nicht zu raſch, Cocchiere, nicht au raſh!“ mahnte die Stimme des Herrn v. Deckern den muthigen Roffelenker. „Wir wollen ein wenig Ausſicht genießen, Du fährſt aber, als wollteſt Du den Bahnzug überflügeln, den wix ah= ſichtlich niht gewählt haben. — So, gnädige Frau, nun fönnen wir in Ruhe berathen, wie wir uns die nächſte Heit einzutheilen gedenfen.“ E

Die lebte Anrede galt Frau v. Plettow, die mit ihrem Gemahl im Fond des Wagens ſaß, der jeßt langſamer die von Vico Equenſe nach Sorrent führende Landſtraße hinabfuhr.

„Sh überlaſſe das ganz Zhnen, lieber Baron ,“ ent= gegnete die Gefragte; „Sie haben ſih in Neapel als ein jo vorzüglicher Cicerone erwieſen, daß es unre<ht ſein würde, wollten wir Jhnen nicht plein pouvoir geben. Nicht wahr, Egon, Du denkſt wie ih?“

„Ïmmex, mein Kind, in dieſem Falle aber umſomehr