Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Roman von Adolph Strefuß. 19

ſein einziges Denken und Streben wax dahin gerichtet, ſich einen re<t angenehmen, für das Tro>nen ſeiner Kleidung8ſtüde geeigneten Plaß in der Sonne zure<ht zu machen. Endlich fand ex eine Stellung, welche ihm bequent war; den langen Oberkörper vorn überbeugend ſtüßte er die Ellenbogen auf die Kniee und das Kinn in die beiden Hände. Cr erſchien in dieſer Stellung dem eleganten jungen Manne wie eine ſonderbare Karifatur von einer unglaub= lichen Häßlichkeit. Eine furze Zeit lang überließ ex ih einem Nachdenken, welches dur< ſeinen Gefährten nicht ge= ſtört wurde, dann begann er mit einem weinerlich flagenden Tone:

„Sh bin mein Leben lang ein Unglü>8menſ<h geweſen. Wie keinen Anderen hat unſer Herrgott mich geſtraft für meine Sünden, und doch habe ich mih bemüht, ſtets fromm und gottergeben zu fein, niht zu murren, wenn mich auh des Herrn Fügungen ſ{hwer trafen! O Herr, mein Gott, warum ſtraſſt Du gerade mich, Deinen treueſten Knecht —“

Ex konnte nicht fortfahren, ſein Zuhdrer hielt ſich die Ohren zu und rief unwillig aus:

„Hbren Sie auf! Nichts auf der Welt iſt mix ſo ver= haßt und ſo über alle Maßen unerträglich ſangweilig, als Umſchweife. Wenn ih Sie anhören foll, miſſen Sie furz, einfa und natürli mix erzählen, Machen Sie voran, feine Gefühl8duſelei, die haſſe ich, eine einfache, furze, flare Erzählung der Thatſachen!“

„Wovon das Hetz voll iſt, deſſen fließt der Mund über!“ eviviederte der ſo barſ< inmitten ſeines ſ{hönſten Nedefluſſes Unterbrochene. „Jh weiß nicht, ob ih immex meinem