Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

18 Klippen des Glücfs.

oder ſpäter, das iſt gleihgiltig. Wir wollen uns hier in den Schatten auf das Gras ſeben, dann mögen Sie mix Jhr Herz ausſ{ütten und wenn i< Jhnen helfen oder rathen fann, foll es geſchehen.“

„Jſt es niht zu fühl im Schaiten für uns mit den naſſen Kleidern? Wir “werden uns exkälten und einen Schnupfen bekommen,“

Der junge Mann late hell auf, die ſeltſame Miſchung von proſaiſcher Beſorgtheit vox einem Schnupfen und von tiefer Verzweiflung amüſirte ihn.

„Gut, ſeßen Sie ſich in die Sonne!“ fagte er lachend, „ih wähle den Schatten, mix kann eine Erkältung nicht mehr ſchaden. Und nun, da wir beiden ſo ſonderbar zu= ſammengeführten Schicſal8genoſſen friedlih nebeneinander ſagern, weihen Sie mich ein in die dunkeln Geheimniſſe hres Lebens. Sie ſollen einen aufmerkſamen Zuhörer an mix haben.“ E

Ex Hatte ſi< im Schatten einer mähtigen Buche ge= lagert, während ſein Gefährte ſi<h einen Stein zum Siß ausgeſucht hatte und ſi<h von der glühenden Sonne be= ſcheinen ließ.

„Sv,“ meinte der Sänger, „{ro>nen die naffen Kleidungsſtü>e am beſten; wenn man ſie am Leib tro&nen läßt, verlieren ſie niht an Façon.“ Ex betrachtete dabei mit twehmüthigem Bli> den triefenden ſ{warzen Leibro>, aus deſſen {malen langen Schößen das Waſſer auf den Raſen niederſi>e1te. Von der Verzweiflung und Zer= tnirſhung, von welcher er no< vox wenigen Augenbli>en ganz beherrſ{t worden war’, zeigte er keine Spur mehx,