Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

48 Klippen des Glüs.

iſt's wohl, ich werfe den ganzen Plundex in den See, daun fann ex fein Unheil mehr in der Welt anrichten!“

„Um Gottes willen, vas wollen Sie thun, Herr Glütsfind?“ rief Pechmayer entſebt, ex pa>te den jungen Mann, dex ſchon die Fand mit dex Brieftaſche erhoben hatte und im Begriff wax, dieſe in den See zu ſ{hleudern, beim Arm. „ES iſt eine Sünde, das ſchöne Geld zu vernihten! Wenn Sie es niht haben wollen, ſchenten Sie es mir!“

Glücfsfind ließ die erhobene Hand ſinken, ex dachte einen Moment nach, dann ſagte ex, Pe<hmayer lächelnd bez trachtend: „Der Appetit kommt beim Eſſen. Vor wenigen Minuten no erſchienen Jhnen viertauſend Mark wie ein Reichthum; jeßt möchten Sie ſchon mehr haben! Nein, Freund Pechmayex, es verbleibt bei den viertauſend Mark. Können Sie mit dieſen ſich niht ein neues Leben begrün=den, dann würde eine größere Summe Sie mit unfehl= barer Sicherheit unglü>lih für Jhr ganzes Leben machen. Aber Sie hatten troÿdem Recht, als Sie mich abhielten, dies Geld zu vernichten. Es wäre eine Thorheit geweſen; ich handle immex thöriht, wenn ih dem Fmpuls des Augenbli>s nachgebe, und danke Jhnen, daß Sie mich ge warnt haben. Jh werde die Brieftaſche behalten. Mir bringt das Geld feine Gefahr, i< kenne ja feine Werthloſigkeit. Geben Sie Jhre Reiſetaſche her. Haben Sie den Schlüſſel bei ſich? Ja? — Jh danke JFhnen. Hier in der Reiſetaſche ſoll das Geld unangetaſtet bleiben. Und nun wollen wir die Kleider tauſchen. Jh ſehne mi<h nah Jhrem köſtlichen ſ{hwarzen Anzug, wie eine Braut na< dem Schleier. Wix ſind ja gleicher Größe, da wird