Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Roman von Adolph Stre>fuß, DIA

¡ung aus den Augen zu verlieren. Die Wirthſchaft auf den Oſternau’ſchen Gütern war als Muſterwirthſchaft weit= hin im Lande bekannt.

Dex Oſternauer S<hloßhof bildete ein großes Quadrat, deſſen eine Seile dur den langgeſtre>ten Bau des Schloſſes begrenzt wurde, auf der rechten Seite des Hofes Tagen die Pferde= und Rindviehftälle, auf der linken die Schafſtälle, dem Schloß gegenüber begrenzten große Scheunen den Hof. n ‘der Mitte des großen Raumes lag ein kleiner Teich, der zur Viehtränfe diente und neben welchem das Sprißen= haus, ein Schuppen, der die Feuerſpriße enthielt, ſtand.

Auf dem Hofe herrſchte eine muſterhafte Ordnung und Sauberkeit; mit ſcharfem Auge wachte der Beſitzer von Oſter= nau darüber, daß dieſe ſtets aufre<t erhalten wurde; ex, der fonſt der mildeſte und freundlichſte Herr war, duldete doch niemals die feinſte Unordnung. Selbſt dex große vor den Nindviehſtällen aufgeſchichtete Düngerhaufen — der Stolz des Beſißers und die Zierde eines Landwirthſchafts= hofes — war wohlgepflegt und machte wenigſtens einem Landwixrth niemals den Eindrutk der Unſauberkeit: ja, die bena<barten Gut2beſißer betrachteten gerade ihn mit be= ſonderer Bewunderung, wenn ſie über den Schloßhof fuh= ren. Sie zogen es ſtets vor, dieſen Weg zu machen, wenn ſie den Herrn v. Oſternau freundſchaftlich beſuchten, ob= gleich eigentlih die Vorfahrt für Herrſchaften niht vor der feinen, na< dem Hof hinaus führenden Thüre des Schloſſes, ſondern vor dem Hauptportal ſtattfinden ſollte, zu dem von der Landſtraße ein etwas weiterer, aber vorlrefflicher Weg führte, während der nähere dem Schloß