Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Roman von Adolph Strefuß. 71

Verſündigung des erſten Lehrers rächt fi<h ſ{<wer in dex Zukunft an dem Schüler.“

„Ob ih Fhren Anſprüchen werde Genüge leiſten fön= nen, weiß i< ni<t, gnädige Frau. Jh bin nux Dilettant in der Muſik und habe no< niemals Muſikunterricht er= theilt! J< fann auch in dieſer Beziehung Jhnen nux anheimſtellen, einen Verſu<h mit mix zu machen, wie auh i< den Verſu<h machen will, mi<h in ein ganz neues Daſein hineinzuleben. Ob ich es erträglich finden und ob ih Zhnen erträglich ſein werde, muß die Zukunft lehren. Vielleicht erlauben Sie mir, Jhnen gleich eine kleine Probe meiner geringen Kunſtfertigfeit zu geben. Dex fſ{<öne Slügel dort ladet zu derſelben ein. Sie werden dann wenigſtens beurtheilen fönnen, ob Jhnen meine Finger= fertigfeit und mein Anſchlag beim Spiel, ſowie meine Stimme genügt. Man fauft ja niht gern eine Waare, ohne ſie geſehen und gehörig geprüft zu haben, weshalb ſollten Sie einen Muſiklehrer engagiren, ohne ihn vorher zu hören? Seine Lehrfähigkeit müſſen Sie freilich erſt ausprobiren , dies aber müſſen Sie bei jedem Lehrer thun. Ih weiß aus eigener trauriger Erfahrung, wie groß die Zahl der Muſiklehrer iſt, examinirter und nicht examinixtex, die Gott in ſeinem Zorn hat Lehrer werden laſſen, und der Chaxrlatane, die ſi fünſtli<h dur< nihtznußige Neklamen einen Lehrxuf verſchaffen und denen doch jeder Bexuf zum Lehren fehlt.“

Er erhob fi< na< dieſen Worten, und ohne die Ex= laubniß der Fray v. Oſternau abzuwarten, ging ex geraden Weges auf den vortrefflichen Flügel zu. Das Jnſtrument