Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

32 Klippen des Glü>s.

aus dem halbdunklen Korridor dur< die ihm vom alten Hildebrandt geöffnete Thüre in ein großes, helles, freund= liches, zweifenſteriges Zimmer trat. Die Einrichtung war nicht überladen rei<h, aber wohnli< und bequem. Mit einem \<hnellen Bli> überflog ſie Pehmayer. Das mit dunklem Wollendamaſt bezogene weih gepolſterte Sopha und zwei gepolſterte Lehnſtühle, ein großer runder Mahagonitiſch vor dem Sopha, eine Kommode, ein Bücherz ſchrank, ein halbes Dußend Stühle und ein großer, zwi= ſchen den beiden Fenſtern hängender Spiegel nebſt einem untex demſelben befindlichen Spiegeltiſ< bildeten das Meublement des Zimmers; für die nothwendige Bequem= lichkeit war alſo hinreichend geſorgt, und niht nux für die Bequemlichkeit, ſondern auh für die geiſtige Unterz haltung. Dort an der Wand links vom Fenſter ſtand ein Pianino neueſter Konſtruktion und neben demſelben ein reich gefüllter Notenſtänder. Es berührte den jungen Mann beſonders angenehm, daß ex ein Jnſtrument zur eigenen Benußung in ſeinem Zimmer vorfand, ſeine ein= geſchlummerte Neigung für die Mufik war plößlich wieder erwaht. Früher war ſein Pianino ſein treueſter Freund in mancher ſchweren Stunde geiveſen, er würde es [<merz= li vermißt haben und war nun um ſo mehr erfreut, als er es ſand.

Ex trat an's Fenſter, ein liebliches Bild eröffnete ſi ihm; ex bli>te hinaus auf einen, niht dur< prachtvolle, bunte Blumenbeete, wohl aber durch einfache, geſhma@®volle Anlagen ausgezeichneten gebüſchreichen Garten. Ein großer Raſenplaß lag unmittelbar unter ihm.