Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

86 Klippen des Glüds.

vielleicht aber auh wenigſtens für furze Zeit erträglich. Hat mi doh ſchon der Gedanke, einmal den Verſuch zu machen, in einer neuen Lebensthätigfeit alle Kraft anzu= ſtrengen, um etwas zu leiſten, erxfriſ<t und erregt. Aber habe ih ein Recht, mit dieſen gütigen Menſchen zu ſpielen, ſie zu täuſchen, zu betrügen, un einer tollen Augenbli>&slaune zu genügen? Bah, den Verſuch, ein paar Tage den Kandidaten Pechmayer zu ſpielen, fann ich ſchon machen! Jh habe es ihnen ja offen und ehrli<h geſagt, daß es nur ein Verſuch ſein foll, daß i< felbſi nicht an meine Befähigung glaube; was nnen ſie mehr verlangen? Und außerdem, wenn mein alter ego, Der wirkliche Pechmayer , den ſie ſi verſchrieben haben, zu ihnen gekommen wäre, würden ſie dann beſſer daran ge= weſen ſein? Sie müſſen mir no< danken dafür, daß ih ſie von dem befreit habe. — Der Scherz iſt begonnen, er muß durchgeführt werden, bis — nun bis er zu Tangweilig wird und dann der falſche Pe<hmayer denſelben Weg geht, den vorgeſtern der wahre Pechmayer gehen wollte.“

Ex untexbrah ſi, feine Gedanken erhielten plößlich eine andere Richtung. Eine helle, jauhzende Kinderſtimme erſchallte unten im Garten und erregte ſeine Aufmert= ſamkeit.

Aus dem Gebüſch, welches den großen Raſenplaß um= fränzte, bra<h in vollem Laufe ein blondlo>iger Knabe Hervor, ihm folgte wenige Schritte hinter ihm, noh \{neller als er laufend, ein junges, faum der Kindheit entwachſenes Mädchen. Sie ſuchte ihn zu fangen, er aber