Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Roman von Adolph Stre>fuß. 93

Sie zeigte auf die Taſche, welche Johann dicht neben der Zhüre auf den Fußboden geworfen hatte. Jhre Frage brachte Pe<hmayer abermals in Verlegenheit. Er hätte, um die Wahrheit zu ſagen, antworten müſſen: „Jh weiß es nit!“ Cine ſolche Antwort aber konnte er unmöglich geben, wieder mußte er ſi<h dur< eine Umgehung der Wahrheit helfen.

„edenfalls feinen modernen Anzug!“ erwiederte ex. „Da Sie aber, gnädiges Fräulein, ein fo großes Gewicht darauf ſegen, daß i< in einem ſolchen bei Tiſh und beim Unter= richt erſcheine, werde i< Sorge tragen, ihn mix fo {nell zu verſchaffen, wie dies auf dem Lande möglich iſt, Bis dies geſchehen, werde ih Jhre Frau Mutter bitlen, mih von der Theilnahme an der Familientafel und vom Untex= richt zu di8penſiren, denn ih dulde es niht, daß mein Schüler oder meine Schülexin über mich lacht, au< wenn die Schülerin eine junge Dame iſt.“

Ein freundlicher Bli> wax Lieschen Antwort; ſie ſann einen Moment nach, dann ſagte ſie: :

„Jh möchte Jhnen einen Vorſchlag machen, Herr „Kandidat; es wäre doh wirklich ſhade, wenn Sie mehrere Zage — und ſo lange dauert es, bis Jhnen der Sthneider einen neuen Anzug machen kann — nicht zu Tiſch kommen wollten! Herr Storling wird Jhnen gewiß gern aus= helfen. Ex hat Jhre Größe, und feine Sachen müſſen Jhnen paſſen, jedenfalls viel beſſer, als Jhr häßliche, lächerlicher Leibro>.“

„Wer iſt Herr Storting ?“

„Unſer zweiter Jnſpektox! Ex iſt ſo gefällig, ex wird