Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

96 “Unter dem {warzen Kreuz.

wie Einer, der ſein Geſchichtchen ſchon oftmals erzählt hat, ſoweit gekommen, hielt er inne, weil Jürgen, der Leitsmann, vorn Halt machte und dann zu dem, den fie den Schultheißen genannt, herangeritten fan.

„Wir ſind dicht vox dem Forſt, “ meldete er, „man ſieht ihn nur noh niht vor dem nichtsnubigen Schnee. J< wollte d’rum fragen, ob nicht zwei von den Knechten ſeitz ivärts einxreiten follen? Würde auch gut ſein, wenn der Zug mehr aufſchließen möchte, ſie erzählten in Thorn, daß der Weg noh immer niht ganz ſicher ſei und der Balga, der Heide, mit ſeinen Kerls im Forſt herumſpuke, den Ordensherren v. Schweß ſo re<t zum Troß und Tort.“

Dex Schultheiß wandte ſi< im Sattel.

„An uns wird ex ſi< wohl nicht wagen, Jürgen, fönnten's ihm doch übel heimzahlen. Aber thut, was Jhr für gut haltet.“

Mit kurzen Worten ordnete der Führer das Nöthige an. Rechts und links trabte ein Knecht ſoweit heraus, daß man im Schnee nur no< ſchattenartig Roß und Reiter exkannte, der Zug ſelbſt rü>te näher zuſammen, die wenigen Handpferde wurden in die Müte genommen, dann ſeßte ſich Alles wieder langſam in Bewegung. Bald nahm der Wald die kleine Schaar auf.

Seht winkte Hadwig dem Erzähler fortzufahren.

„Ja, Herrin, wie ſie nun ſo zwiſchen uns ſtanden und niederhieben, was ſih regte, da wußten wir Alle, daß unſere Stunde geſchlagen hatte. Wer ſeine Waffe gerade zur Hand hatte — das waren aber die Wenigſten, denn wix hatten uns zu ſichex gedeu<t — dev wehrte ſich wohl,