Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

102 — Unter dem ſ{<hwarzen Kreuz.

Herr! Dank Euch!“ ruft der Schultheiß und ſprengt Jenem entgegen. :

Der Ritter neigt leicht grüßend ſtolz das Haupt.

„Wix hatten gerade den Streifzug und hörten von weither das Getümmel. Hätten wir gewußt, Herr Schuli= heiß, daß Jhr des Wegs kämt, ſo würden wir die Straße ſchon rein gehalten haben, wer fann aber auch denken, daß Jhr Euch bei ſolchem Unwetter auf den Weg machen würdet !“ ſehte er etwas vorwurfsvoll hinzu. „Wir erz warteten Euh nicht vor acht Tagen zurü>.“

„Es ging nicht anders, Herr Bodo. Jh erhielt Bot= ſchaft, daß ih früher nah Hauſe müſſe, und da au< mein Kind hier,“ — ex zeigte auf ſeine Tochter — „gern nah ſo langer Abweſenheit bald zurü> wollte, ſo haben wir fünf gerade ſein laſſen. Gelobt ſeien die Heiligen, daß es no< ſo gut ablief!“

Der Ritter hatte zuerſt keinen Blik auf die junge Maid geworfen und ſi< nur leicht im Sattel verneigt, als der Vater ihrer erwähnte. Jebt ſchlug ex die Augen auf, und wie er das von der Aufregung glühende Geſichk= cen, von dem der hohe Pelzkragen herabgefallen war, ſo daß ſich die feinen Linien des Halſes ſcharf auf dem Nerz abzeichneten, exſchaute, ſtieg eine helle Röthe auf ſeinen Wangen empor. Aber ſofort biß er die Zähne aufein= ander und mit einem kurzen Ru>, wie im Zorn über ſi ſelbſt, ſein Roß herumwerfend, rief er den Seinen zu, ſh zu ſammeln.

„F< werde Cu<h Bede>kung nah Schwebß mitgeben, Herr Schultheiß,“ ſagte ex dann, „und für Eure Ver=