Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

134 Unter dem ſ{<warzen Kreuz.

ſiſche Niederlage beſtimmt waren, in den eben fertig ge= wwordenen Speicher, dort wurde das Pelzwerk aus Niſchnei= Notwwvgorod ſortirt und neu verpa>t, damit niht etwa das unnüße Mottenvolk an feiner Schönheit zehre — unter jenem Schuppen luden die Arbeiter Weizen um, hier wog ein Schreiber die mit dem leßten Schiff aus Danzig an= gekommenen Honigförbe, welche na< Bremen gehen ſollten, und trug ſie in ſein Regiſter ein. Und überall hatte Bockelmann einen freundlichen Zuſpruch, bald einen Rath, bald einen Befehl, wie ſich's gerade ſchi>te — hier mahnte er, feſter anzugreifen, dort vorſichtiger mit dem koſtbaren Gut umzugehen, hier hieß er ſchnell no< ein Nothdah zuſammenſchlagen, weil der Speicherraum knapp wurde, dort ordnete er das Anpflanzen einiger Baumreihen an, „denn auch des Gartens lieblicher S<hmu> ſoll Mariaz heim niht mangeln.“

So war ex faſt am Wartthurm angelangt, als ihm der Komthux entgegenkam und ihn mit dem Ordensgruß be= willkfommnete. Der Ritter ſah niht gut aus, bei Weitem nicht ſo friſ<h wie damals im Walde zu Schweß; ſeine Augen lagen tief in den Höhlen und wareft von dunklen Rändern umſchattet. Der Schultheiß ſah ihn kopfſchüt=z telnd an.

„Nichts für ungut, geſtrenger Herr,“ ſagte er endlich, „aber Jhr wollt mir gar nicht gefallen. Jh ſagte es Euch ſchon neulich: Jhr ſeid krank, und es iſt bitter un= recht, daß Jhr's Euch nicht geſteht und bei dem Medicus Raths erholt — Jhr ſeid es uns und Euch ſchuldig, daß Jhr Euch pflegt.“