Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Hiſtoriſche Novelle von E v. Spielberg. 141

„Jhr mögt ſchon Recht haben, Boelmann, es werden [<were Zeiten fommen ,“ warf jener darauf ein, „aber ſeid ohne Sorge, der Orden wird den Weg bald genug [rei machen und dem Woldemar feine Tücke heimzahlen, daß Dänemark Jahrzehnte an den Knochen flauben ſoll, die wir ihnen zwiſchen die Füße werfen wollen. Es war ſhon zu lange Frieden, und unſer Blut fing an zu ſto>en, da thut ſol<? friſcher Aderlaß wohl! Aber nun keine un= nüzen Reden mehr, es gilt zu handeln. Der Ritter theilt mir mit, daß ſeine Brigg ſofort zurüzukehren Befehl hat — nux zehn Knechte und eine Anzahl Waffen ſoll er uns hier laſſen. J< brau<? Euh wohl nicht zu fragen, ob Jhr bei uns bleiben oder mit dem v. Velten nah Marienburg gehen wollt, Schultheiß —“

„Da ſei Gott davor, daß Johann Botelmann ſeinen Poſten verläßt!“

„Jh wußte, daß das Eure Meinung ſein würde “ fuhr der Komthur fort und drüctte die Rechte des Alten, „wir werden Eures Armes und mehr no< Eures Rathes bedürfen. Aber, Bockelmann, Jhr ſeid nicht allein —“ Der Ritter vermied es ſichtli<, den Namen der Tochter auszuſprechen, er ſto>te und ſchien eine Antwort zu ex= warten. „Wenn Jhr irgend ein Glied Eures Hauſes der Gefahr hier niht ausſeßen wollt, Ritter Velten iſt bereit, Euch ſeine Brigg zur Verfügung zu ſtellen,“ fuhr ex end=ih fort.

Der Schultheiß ſchüttelte den Kopf. „Es iſt ſehr ſreundli<h von Euch, geſtrenge Herren,“ ſagte ex, ſich dan= tend verneigend, „und i< will meine Hadwig fragen, ob