Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Hiſtoriſche Novelle von Hanns v. Spielberg. 147

auf Kundſchaft in die See hinaus zu fahren, aber der Komthux unterſagte es, es hatte feinen Zwe>, jeht das Leben auc nur eines waffenfähigen Vertheidigers unnöthig auf's Spiel zu ſeßen.

Als der Morgen graute, zeigte ſich, daß auf Nufweite vom Ufer zwei große Freddekoggen vor Anker gegangen waren, von ihren Maſten wehte der Dannebrog, und ihre Zafelage und Ausrüſtung zeigte deutlih, zu welchen Zweden ſie ausgeſandt waren. Gegen ſe<s Uhr löste ſi ein Boot mit weißer Flagge am Topp von dem größe= ren der beiden Schiſſfe und ſteuerte dem Strand zu; exſt an der dur ſtarke Ketten geſperrten Hafeneinfahrt machte es angeſichts der zahlrei<h am Ufer verſammelten Be= jazung, die ſi< hier abſihtli< in ihrer ganzen Stärke zeigte, Halt.

„ſt der Gewalthaber dieſer Veſte am Strand, daß wir unſeren Auftrag ihm ausrihten?“ ſchallte es hohl über das Waſſer.

Bodo v. Falkenſtein ſtand ſelbſt neben dem vorderſten Poſten. Ex hatte den däniſchen Anruf wohl verſtanden, aber er rief ſtolz zurü>:

„Wenn Fhr von uns etwas begehrt, müßt Jhr deutſc reden, wir deutſchen Ritter kennen feine andere Zunge, und Jhr wißt's wohl, daß wir fie den Saxazenen am heiligen Grabe, wie den Heiden in Preußen gelehrt haben !“

Die im Boote berathſ<lagten einen Augenbli>, dann erhob ſi<h am Steuer eine Hünengeſtalt und wiederholte im gebrochenèn Deutſch die Frage von vorhin. Dann

erſ<hallte die Antwort: