Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

18 . Klippen des Gliüs,

in der Kaſſe und dur< Abzüge von meinem Gehalt iſt die geringe Summe in ſpäteſtens zwei Jahren bequem zu deten.“

„Auch dies geſchieht niht. Du mußt endlich Dix ſelbſt zu helfen lernen.“

„Du treibſt mi< in den Tod !“

„Solche frevelhafte Drohung iſt ein Mißbrauch der Nachſicht, welche ih bisher Dir ſtets gezeigt habe, ſie wird mi nicht bewegen, mein Wort zu brechen!“

Ein böſer Blik war des Lieutenants einzige Antwort; er exfannte, daß jedes fernere Bitten fruchtlos ſein werde, weshalb ſollte er no< ferner ſi< demüthigen. Der Aus= dru> der Verzweiflung wich in ſeinem Geſichte dem eines finſteren Troßes. Ohne no< ein Wort zu verlieren, ent= fernte ex ſich.

Herx v. Oſternau tar ruhig und feſt geblieben, ſo lange ev dem Vetter gegenübergeſtanden hatte; jebt, als er allein war, fühlte er ſih unruhig, gedrü>t von ſ{<hwerer Sorge. War ex niht doh zu hart geweſen? Nein, ex durfte nicht anders handeln, niht anders ſprechen. Weit über das Maß des Vernünftigen, ja des Erlaubten hinaus* hatte er ſeit Jahren der Rü>tſicht Rechnung getragen, daß Albrecht durch die Geburt eines Majoratserben in ſeinen berechtigten Erbhoffnungen getäuſcht worden war. Wenn er die Summen zuſammenrechnete, welche er im Laufe der Jahre nußlos für Albrecht geopfert hatte, um deſſen Schulden zu be= zahlen, ergab ſich ein ſo großes Kapital, daß deſſen Zinſen ſchon eine erhebliche Summe betrugen. Und alle dieſe Opfer waren vergeblich gebracht, Albrecht wußte ihm daz