Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Mannigfaltiges. 253

größeren Mengen genoſſen, niht immer gerade eine fſänſtigende Wirkung hervorbringt. An einem anderen Orte wird am 6. Januar ein großes Früchtenbrod mit einem Loche in der Mitte gebaden. Der geſammte bäuerliche Haushalt begibt ſi<h damit nach dem Stalle und das Früchtenbrod wird dem ſchönſten Ochſen auf ein Horn geſtülpt. Nun wird das Thier zu einigen fühnen Sprüngen gereizt, wirſt es das Brod dabei nah vorne ab, ſo gehört dieſes der Hausfrau, ſchleudert der Dchſe es nach hinten, ſo fällt es dem Großfne<hte anheim. — Jn Pembrofeſhire tragen Jungen und ſelbſt Männer an dieſem Tage einen Zaunfönig in geſ<hmüc>ctem Käfig von Thür zu Thür und ſingen Dabei „das Lied vom Zaunfönige“ ab. — Am Mittfaſtenſonntag ſpielt eine gewiſſe Gattung Kuchen eine große Rolle, die aber in Lancaſhire und Staffordſhire dur<h Feigenpaſteten verdrängt wird. Weit allgemeiner iſt dagegen das Feigeneſſen am Palmfonntage. Jn Hentland zu Herefordſhire bewirthen an dieſem Tage die Kirchenälteſten in der Kirche ſelbſt ſowohl den Geiſtlichen wie die Andächtigen mit Kuchen und ſüßen Fladen, Die an Vrt und Stelle verzehrt werden müſſen — in früherer Zeit hatte man dazu au< no< einen Humpen Bier zu leeren als Zeichen, daß jede Feindſchaft und Erbitterung beigelegt nnd verwiſcht ſei für alle Zeiten, Heiße Kreuzſladen ſind in England ziemlich allgemeine Charfreitagsſpeiſe; weniger verbreitet iſ das „Charfreitagsbrod“. Letteres beſteht aus einem fleinen Brodlaibe, der am Morgen des Tages geba>en und bis an denſelben Tag im nächſten Jahre aufbewahrt wird. Abſchabſel davon, in ein Glas Waſſer gemengt, ſollen nah dem Volksglauben vor Krankheit und Tod bewahren. — Am Allerſeelentage ziehen auf dem Lande Kindergruppen mit Erwachſenen untermiſcht, von Haus zu Haus, um Allerſeelenfuchen zu erbitten. Auch “am Thomastage betteln Weiber und Kinder von Thür zu Thür um „a Thomasin“ gleichfalls eine Art Bacwerk, als Gabe. — Daß ſih die Weih-