Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

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geſtehe Jhnen offen, es gefällt mix nicht, daß Sie ſich ix Geheimniſſe einhüllen.“

„Jh bedaure dies, aber ih bin dazu gezwungen. Fär jet wenigſtens vermag ih Jhnen nicht die volle Wahr= heit zu ſagen, und lügen kann und will ih niht.“

„Jh habe fein Recht, mi<h in Ihr Vertrauet zu dräugen, fein Necht, Jhnen Vorſchriften zu macher, aber als älterer Mann bin ih berechtigt, Jhnen offea meine Auſicht zu ſagen. Dex Ton, ‘in welchem Sie von Jhrem Oheim geſprochen haben, gefällt mix ebenſojdenig, wie Jhre Geheimnißfrämerei. Sie nennen ihn nie anders, als Herr Prediger Widmann, das Wort mein Oheim iſt nicht über Fhre Lippen gekommen. Es iſt mögli, daß Jhr Onkel gegen Sie in früherer Zeit ſtrenge geweſen iſt, aber ih kann es ni<t billigen, daß Sie ihn dies noh heute nachtragen. Sie ſollten nicht unverſöhnlih fein! Wenn giſchen Verwandten, zwiſchen dem Oheim und dem Neffen, die Harmonie, das herzliche Einvernehmen geſtört iſt, dann iſt es Pflicht des Neffen, den erſten Schritt zur Verſöh= uung zu thun. Wenn Jhnen etwas an meiner guten Meinung gelegen iſ, dann werden Sie einen Vorſchlag annehmen, welchen ih Jhuen machen will. Nehmen Sie das Geld wieder an ſi, welches Sie dort auf den Tiſh niedergelegt haben. J< werde nicht die Vermittlung zwiſchen Jhnen und Jhrem Oheim übernehmen. Sie haben die Pflicht, ihm ſein Eigenthum zurü>zuerſtatten; wenn Sie meinem Wunſche folgen wollen, geſchieht dies, indem Sie es perſönlich überbringen. Jh hoffe, daß hiedur< eine Verſöhnung hervorgerufen werden wird. Werntersdorf