Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

S6 C Klippen des Glüs.

Bitte an Dich zu richten, aber Du kannſt wohl denken, daß i< das Arrangement in dex bewußten Angelegenheit unmöglich bewirken kann, wenn ich niht etwas Geld in der Hand habe.“

Herx v. Oſternau runzelte finſter die Stirn; er würde vielleicht dem Vetter die Bitte um einen Vorſhuß ab= geſ<hlagen haben, wenn ex mit demſelben allein geweſen wäre, denn ex glaubte, daß der Lieutenant denſelben be= __nüßen werde, um den Verſuch zu machen, im Spiel die ihm nöthige Summe zu gewinnen; aber in Gegenwart der Damen wollte ex Albrecht niht bloßſtellen, ihnen konnte er ja nicht ſagen, weshalb ex eine ſcheinbar ſo berechtigte Bitte verweigere.

Widerwillig erhob ex ſi<h und ging nach ſeinem Schreib= bureau, er wollte es öffnen, aber der Schlüſſel, der ſonſt immer mit Leichtigkeit im Schloß ſi< gedreht hatte, fand in dieſem einen Widerſtand, erſt nah mehrfachem Drehen deſſelben gelang es, aufzuſchließen und dieſelbe Schwierigkeit bot auh das Schloß zu dem eiſernen Geldkaſten.

„Wie ſeltſam!“ ſagte Herr v. Oſternau ärgerlich, in= dem ex ſi< bemühte, den Schlüſſel, der ſi<h nicht drehen laſſen wollte, zu bewegen. „Bin ih denn heute beſonders ungeſhi>t? Oder ſind die Schlöſſer plößlich verroſtet 2“ Er machte no< einen kräftigen Verſuch, es gelang, das Schloß ſprang auf; in demſelben Augenbli> aber trat Herr v. Oſternau, nachdem ex nux einen Bli> in den eiſernen Geldkaſten geworfen hatte, exſ<hre> einen Schritt zurück.

Ein einziger Blik hatte ihm die Erklärung dafür gegeben, weshalb die Schlüſſel nicht hatten ſchließen wollen,