Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Roman von Adolph Stre>fuß. 71

ſeines Bekannten ein, einen ſchattigen Plabß zu ſuchen, um ein halbes Stündchen zu verplaudern.

Unter einem überhängenden Felſen lagerten ſich Beide in das weihe grüne Moos.

„JH kann no< immer vor Freude gar ni<t zu mix ſelbſt fommen “ ſagte Freiſtetten, abermals Cgon's Hand herzlih drüdend. „Das nenne i< eine Ueberraſchung! Nun aber müſſen Sie mir erzählen! Sagen Sie mix, wo in aller Welt haben Sie geſte>? Welchen Grund konn=ten Sie haben, ſo plößlich unſichtbar zu werden und viele Wochen lang kein Leben2zeichen von fih zu geben?“

„Jh wax des langweiligen Gefellſchafts= und Reſidenzlebens müde, da habe i< denn fern von dem aufregenden Lärm der Stadt einige Wochen einſam auf dem Lande ver= lebt. Es fann Sie nicht intereſſiren, wo dies geſchehen iſt, ih habe Fhnen auch keine Abenteuer zu erzählen und bitte Sie daher, befriedigen Sie meine Neugier. Sie ſprachen vorhin einige ſonderbare Worte, Sie redeten von der Auffindung meiner Leiche, wo nicht ſogar von meinem Leichen= begängniß. Was wollten Sie damit ſagen?“

„Daß Sie begraben, aber wieder auferſtanden ſind vom Tode. Abex nein, die Sache iſt zu ernſt, um zu ſcherzen. Sie ſollen hören, welche Folgen Jhre Flucht aus Berlin gehabt hat.“

Ex erzählte, daß er, von einer Reiſe aus Breslau nah Bexlin zurü>{gekehrt, alle Geſellſchaftsfreiſe, in denen Egon fi<h zu bewegen pflegte, in höchſter Aufregung über deſſen plöbliches Verſchwinden gefunden habe, daß ſeine Verſiche= rung, ex habe den Herrn v. Ernau lebend in Breslau ge=