Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

74 Klippen des Glüs.

alle die tollen Märchen, die über Sie erzählt werden, dur<h FJhr perſönliches Erſcheinen zu widerlegen. Oder ivaren Sie vielleicht im Begriff, nah Hirſchberg hinunter zu wandern, um von dort nah Berlin zu reiſen ?“

„Nein,“ erwiederte Egon, „dieſe Abſicht hatte ih nit. J< bin no< nit entſchloſſen über das, was i< thun ſoll, und bitte Sie daher, mir die volle Freiheit der Entſchließung dadur< zu laſſen, daß Ste mein Geheimniß bewahren, indem Sie Niemand mittheilen, daß Sie mir begegnet ſind.“

„Nimmexrmehx werde ic ein ſolches Verſprechen geben |* rief Freiſtetten entrüſtet aus. „Jh würde mih dadur< zum Mitſchuldigen einer Handlungsweiſe machen, die meiz nem Rechtsgefühl durchaus widerſpricht. J< verhehle Ihnen niht, Herr v. Ernau, es empört mi, daß Sie nux einen Augenbli> über das ſ{<wankend ſein können, was Jhnen die Pflicht gebietet. Sie müſſen unverzüglich nach Berlin zurückkehren, es wäre unverantwortlich von Jhnen, wenn Sie Jhren Vater länger in dem Glauben laſſen wollten, daß er den einzigen Sohn verloren habe. Jh weiß, daß Jhr Verhältniß zu Fhrem Vater nie ein ſehr herzliches geweſen iſt, aber ex iſt Jhr Vater, und Sie haben die Pflicht des Sohnes zu erfüllen, die Sie bisher freventlich vernachläſſigt haben. Jh werde Sie in der Vernachläſſi= gung dieſer Pflichterfüllurg nicht unterſtüßen, und wenn Sie ſi weigern, nah Berlin zurüzukehren, dann werde ih meine Fußwanderung abbrechen, werde zu Jhrem Vater reiſen und ihm fagen, daß ſein Sohn lebt.“

Freiſtetten war aufgeſprungen, er hatte ſeinen Reiſe=