Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Roman von Adolph Stre>fuß. 83 :

iſt ſtets ein von dem gewöhnlichen Verhältniß zwiſchen Vater und Sohn abweichendes geweſen. Du haſt nie von mix vexlangt, daß i< Dix vertrauen ſoll; Du biſt Deinen Vergnügungen nachgegangen, ohne Dich je darum zu küm= mern, ob vielleicht Dein Sohn das Herzensbedürfniß habe, ſih dem Vater in Liebe anzuſchließen, Du haſt abex auh niemals von mir gefordert, daß i< Dir über mein Denken und Fühlen, über mein Thun und Laſſen Rechenſchaft ablegen ſolle. Du haſt ſhon dem Knaben die volle Frei= heit gelaſſen, jede ihm beliebige Thorheit zu begehen. Wie fäme i< nun wohl jezt als Mann dazu, Dir Rechen= ſchaft abzulegen? Jch denke, wix ändern nichts in dem von Dir ſelbſt begründeten Verhältniß. Es fann Dir übrigens ziemli< gleihgiltig ſein, weshalb ih fortgegangen und wo i< geweſen bin, genug, i<h bin wieder hier und Du biſt der Verpflichtung entbunden, über den todtgeglaub= ten Sohn zu trauern; allerdings verlierſt Du auch die Erbſchaft meines Vermögens; aber ih weiß, daß dies Dix völlig gleichgiltig iſt. Du haſt nie einen Werth auf das Geld gelegt und wixſt vielleicht no< niht einmal daran gedacht haben, daß mein Muttererbe dur< meinen Zod Dein Eigenthum geworden wäre.“

„Du läßt mix nur Gerechtigfeit widerfahren, daran habe ih in der That nicht gedacht, als i< Dich lebend wieder vor mix ſah, wohl aber daran, was i< nun den zahlloſen Neugierigen ſagen foll, welche mi<h umdrängen und mi<h fragen werden, wo Du eigentlich geweſen und was Du während dex vielen Wochen Deiner Abweſenheit getrieben habeſt.“

„Sage ihnen die Wahrheit, Papa! Sage ihnen, Du