Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

108 Klippen des Gliüs.

bebte mix vox inniger Rührung, als ih den trefflichen Mann ſo franf und ſ<wa< und doch ſo ruhig ergeben in ſein Schi>ſal ſah. Er ſchwieg eine Zeit lang, ein kurzer, nicht zu ſ{werer Huſtenanfall zwang ihn dazu, dann winkte er mix abermals, und als i< mi< zu ihm hinabgebeugt hatte, fuhr ex fort:

„Sie ſollen erfahren, auf welchen Grund ſi der ſ<hwere Verdacht ſtüßt, den ih gegen Sie ausgeſprochen habe. Schon vor einigen Monaten iſt mir während der Nacht aus meinem Schreibſekretär eine bedeutende Summe dur< einen Dieb, der einen Nachſchlüſſel gebraucht hat, entwendet worden, ſhon damals hegte i<h den Verdacht, daß mein Vetter Albre<t den Diebſtahl begangen habe. J< ließ das Schloß des Sekretärs ändern, ein funſtvolles Brahma= [{<loß ſollte mi, wie ih meinte, vor einem zweiten Dieb= ſtahl ſhüßen. Außerdem aber blieb allnächtlih die Thüre zwiſchen meinem Wohn-= und Schlafzimmer geöffnet, ih glaubte jebßt vollfommen ſicher zu ſein und in dieſem Glauben verſhloß i< geſtern Abend das Geld, welches Sie mir aus Breslau gebracht haben, in meinen Schreib= ſefretär, ih wähnte, es Liege dort gegen jeden Angriff ge= ſhübßt. Che ih geſtern zu Bett ging — ih wax ſehr müde überzeugte i<h mi<h no< einmal, daß ſowohl der Se= kretär als der eiſerne Geldfaſten in dieſem feſt verſchloſſen ſei; den Schlüſſelbund, an welchem ſih auh die Schlüſſel zum Sekretär und zum Geldkaſten befanden, legte ih auf das fleine Tiſchchen, welches neben meinem Bette ſtand, von dieſem aus konnte ih durch die geöffnete Thüre den Sekretär ſehen. Jh {lief bald ein, plößlih nach langem