Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roman von Adolph Stre>fuß. 109

feſten Schlafe erwachte ih. Ein exſti>éender Rauch ex= füllte das Zimmer, er raubte mix faſt die Beſinnung. I< ſprang aus dem Bett und rief meine Frau, welche ebenfalls jeht erſt aus tiefem Schlaf erwachte. Es brennt | im S<loß, das war mein erſter Gedanke, mein zweiter der, daß in dem Schreibſekretär mein geſammtes freies Vermögen, das Kapital, welches die Zukunſt meiner LToch= ter ſicherſtellen ſollte, liege. Auf jede Gefahr hin mußte ih verſuchen, es zu retten. Jh griff na<h dem Schlüſſel= bund, der fleine Tiſh war leer. Da war es mix, als ob ein Blig dex Erkenntniß mi<h durchzu>e, ein Dieb, und ih wußte es, welcher Dieb, hatte ſi<h während meines feſten Sc<hlummers in mein Schlafzimmer geſchlichen und die Schlüſſel geraubt. Jh wollte na<h dem Wohnzimmer eilen, aber die Thüre war verſchloſſen, vom Wohnzimmer aus verriegelt, und drinnen im Wohnzimmer hörte ih das Kniſtern der Flammen, durch die Niben der alten Thüre drang der Rauh in mein Schlafzimmer, ein leuchtender Schein zu>te mitunter durch eine breitere Spalte. J< rief meiner Frau zu, ſie möge das Fenſter dffnen, aber ſie antwortete mix nicht. Jh rüttelte an der verſchloſſenen Thüre, ſie gab niht na<, aber die Spalte erweiterte ſi und immer erſti>éender wurde dex Rauch im Zimmer, i< eilte nah dem Fenſter und riß es auf, dann aber brach ih zuſammen, ich verlox das Bewußtſein.“

Ein neuer ſtärkerer Huſtenanfall zwang Herrn v. Oſternau, inne zu halten, erſt nachdem er ſich ein wenig erholt hatte, vermochte er fortzufahren.

„Außer Fhnen ſelbſt wußte im Schloß nux dex Vetter