Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

132 Wandlungen.

fünfzig Fahren, mit einem etwas in die Länge gezogenen niht unſympathiſchen Geſichte, in welchem jedo<h zwei Augen funkelten, die auf mih eher den Eindru> liſtiger Verſchlagenheit, als offenherziger Güte maten. Sein volles Haar war bereits ſtark ergraut, fo daß er älter erſchien, als er wirflih war. Jn ſeine Stimme wußte er fo viel Vertrauen Erwe>&endes, und in ſeine Worte ſo viel Bieder= feit zu legen, daß i< darüber den erſten Cindru> ganz ver= gaß, den feine Augen auf mi<h gemacht hatten.

F< ſollte ſpäter wieder daran erinnert werden!

„Exlauben Sie mix, Jhnen meine Frau vorzuſtellen, twertheſter Herr College! Bitte, nehmen Sie gefälligſt Plah und erzeigen Sie mix die Chre, unſer Frühſtü® zu theilen.“

Mit dieſen Worten führte ex mih zu einem bereits fervirten Tiſche, auf welchen die Frau alsbald ein tveiteres Couvert legte, und entkorkte eine Flaſche ganz vorzüglichen Burgunders. Nachdem er die Gläſer gefüllt hatte, ließ er das ſeine anklingen an das meinige und ſprach:

„Seien Sie mir von ganzem Herzen willkommen und mögen Sie ſi re<t bald unter uns glü>lih und heimiſch fühlen! Was ih dazu beitragen kann, Fhnen die Wege in Zhrem neuen Wirkungskreis zu ebnen, foll gerne ge= ſchehen! Auf Jhr Wohl!“

SJ< war freudig überraſht von dieſer Zuvorkommen= Heit; und als ex dann mit großer Feinheit und Geſchi>= lichkeit fi<h nah meinem Vorleben erkundigt, und ih ihm offenherzige Auskunft über Alles gegeben hatte, was er von mix zu wiſſen begehrte, fügte er hinzu: „Jh hoſſe, Sie