Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Novelle von Adolph Katſch. 1583

wegen mix gehört? Dann aber möchte au< ſ{ließli< wohl der Wunſch in mix erwachen, den jeßigen Eigenthümer aus dem Erbe zu vertreiben, obwohl er es doh ſ<on ſeit mehr als ſe{êundzwanzig Jahren beſizt. Zu welch? grauſamer Härte für manchen Unſchuldigen könnte die Verfolgung meines Rechtes niht führen? — Jh ängſtige mich bei dieſem Gedanken, Eure Excellenz, und ih verzichte daher lieber auf jegliche nähere Kenntniß.“

„Hm! Wie Sie wollen! Tauſend Andere würden darüber niht ſo denken!“ fagte der General furz, legte die beiden Ringe und Medaillons ſ{<weigend in die kleine Schachtel und ſte>te dieſelbe in die Bruſttaſche ſeines Noces. Dann zu mix ſi< wendend ſprach ex mit großem Ernſte: „J< Habe von Jhnen eine Geſchichte gehört, die wie die Erfindung eines Romanes klingt und denno< Wahrheit iſt. Bitte, fahren Sie fort, mir zu erzählen, was weiter mit Jhnen geſchah.“

„Dann muß i< Jhnen zuerſt die Leute ſ<hildern, Eure Excellenz, unter denen i< aufwuchs.

Da war zuerſt der alte Bauer, Michel Schneeweiß, ‘deſſen Frau ſchon ſeit Jahren todt war. Das Beſißthum deſſelben war niht bedeutend, hatte aber die fleißigen Leute biëher reihli<h ernährt. FJeßt aber war die Noth groß. Das Haus war eine Ruine, die Scheuer war mit dem Segen der Ernte eingeäſchert, die Stallung verbrannt, das Vieh geraubt, das Hausgeräth zerſ<lagen und verwüſtet; aber glüd{ſicherweiſe waren ein paar Hundert Thaler baaren Geldes gerettet, die man im Walde vergraben gehabt hatte,

Mit diefen geringen Mitteln mußte man jeht wieder