Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Novelle von Adolph Katſch, 161

IO vexrneigte mi<h und fprah: „Gnädigſte Comteſſe, i< habe Seiner Cxcellenz ſhon früher geſagt, ih laſſe mix nichts abhandeln; wenn aber au Sie ſich auf das Mark= ien verlegen, fo will i< verſuchen, wie weit ih nachgeben fann. Cure Cxcellenz ſind ein geduldiger, ruhiger und gehorfamer Patient geweſen, das muß i< rühmend anerrennen, und die Fortſchritte, welche Sie gemacht haben, haben mi< überraſ<t. Von einer Abreiſe morgen oder übermorgen fann in feinem Falle die Rede ſein. Zeigen ſich aber toährend dieſer Zeit derartige Fortſchritte, wie ih ſie wünſche, fo mögen Excellenz am Tage darauf die Reiſe antreten. Jt das aber nicht der Fall, fo würde i< es vor Jhnen und vor mix ſelbſt niht verantworten können, meine Einwilligung dazu zu geben. Jedenfalls bitte ih indeß darum, daß Eure Excellenz mir geſtatten, in FJhrem Reiſewagen diejenigen Vorkehrungen zu treffen, die ih für die Schonung des franfen Fußes als nothwendig erachte und daß Sie weiterhin mix verſprechen, pünftli<h den An= ordnungen Folge zu geben, welche i< während der Dauer der Reiſe für unumgängli< nothwendig halte. Nachher mag Fhr Hausarzt das Weitere anordnen.“

„Punktum, Doktor, ſoll ein Wort fein!“ rief der General vergnügt. „Morgen und übermorgen will i< Fortſchritte machen, daß Jhnen vor Verwunderung die Haare zu Berge ſtehen ſollen! Laſſen Sie den Wagen herrichten, wie es Jhnen gut dünkt, und Jhre lebten Weiſungen ſollen mit militäriſcher Pünktlichkeit befolgt werden !“

Am dritten Morgen halfen wir denn auh dem General,

Bibliothek. Jahrg. 1884. Bd. Y. al