Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Novelle von Adolph Katſch, 168

Haufen hatte ih no< niemals geſehen, viel weniger mit meinen Händen berührt. J< wußte kaum, ob das Scherz oder Ernſt ſein ſollte. Dieſe Summe reichte hin, mih auf ein paar Jahre zu erhalten und vor aller Noth zu ſichern. Das Glüc war bei mir eingekehrt, rei<h, überſ{<hwänglih rei<! Aber ih wußte niht, daß dieſe Gabe nur die erſte ſei aus ſeinem Füllhorn, und daß bald ſein ganzer Fnhalt über mi ausgeſtreut werden follte.

Vier Tage ſpäter, ih hatte kaum erſt mi< mit der Freude über meinen unverhofſten Reichthum auf einen vex= traulichen Fuß geſcht, kam ein zweiter Brief des Generals aus Bexlin an mih. Er ſchrieb: i

„Lieber Doktor! Die Reiſe iſt glücli<h von Statten gegangen, Dank Jhren Vorkehrungen, und ih glaube, meine Beſſerung macht Fortſchritte. Möchte die Krücken ſo bald als mögli< in die Ede werfen, weiß aber augenbli&li< nicht, wie ih mi< ferner verhalten foll. Mein alter Haus= arzt, der Geheimrath Roder, iſt am Lage vox meiner Nüdctkehr begraben worden. Sie wollen fort von Emmern, thun Sie mix den Gefallen und verlaſſen Sie das Neſt augenbli>li<. J< kann Jhnen zwar nichts Anderes an= bieten, als die bei mir erledigte Hausarztſtelle, aber i< dente, es foll ni<t lange dauern, bis Sie größere Praxis haben werden. Will nah Kräften dafür forgen! Um eine Wohnung brauchen Sie ſi< niht weiter zu bemühen. Mein Haus if groß und ein paar unbewohnte Zimmer werden ſoeben für Fhren Gebrau<h hergerichtet. Paßt Ihnen das, ſo pa>en Sie Jhre Siebenſachen ſ{<leunigſt. I< erwarte Sie mit Ungeduld. Rexa läßt ſ<hönſtens grüßen |“